Eine wunderbare Reise

WITTLICH. (red) Afghanistan – in den vergangenen Wochen ist das Land am Hindukusch wieder verstärkt in den Medien und in der öffentlichen Diskussion präsent. Meldungen über Attentate, Aufrufe zu Anschlägen auf die im Land tätigen Ausländer oder gar über Fehlverhalten deutscher Soldaten sind ein Dauerthema in der Presse.

Von Ende Juli 2005 bis Mitte April 2006 war Brigadegeneral Bernd Kiesheyer der Koordinator und Kommandeur der Internationalen Schutztruppe für Afghanistan (ISAF) in der nördlichen Landeszone um die Städte Kunduz und Mazar i Sharif. Bei seinem Besuch in der Klasse 10 a der Dualen Oberschule erläuterte der Gast, der seit 1. Oktober aus dem aktiven Dienst ausgeschieden ist, in einer eindrucksvollen Power- Point-Dokumentation den jungen Menschen die Ziele des Einsatzes der internationalen Truppen und die Schwierigkeiten, in diesem seit Generationen von Gewalt, Krieg und Terror geschundenen Land wirksame Wiederaufbauhilfe zu leisten. Besonders berührend aber waren die Bilder, die Bernd Kiesheyer unter dem Titel: "Gesichter Afghanistans" zeigte. Die Fotos von afghanischen Kindern, die unter zugigen Planen versuchen zu lernen, werden den Wittlicher Schülern noch lange im Gedächtnis bleiben. In der anschließenden Gesprächsrunde merkte man deutlich die Betroffenheit der Schüler über die Macht der Drogenbarone und die mangelnden Alternativen für die afghanischen Bauern, über die zum Teil unsäglichen Lernbedingungen ihrer Altersgenossen am Hindukusch und natürlich war die besondere Lage der afghanischen Frauen ein wichtiger Diskussionspunkt. Zum Abschluss durften sich dann die Zehntklässler in landestypische Kleidung aus Afghanistan, Turkmenistan und Usbekistan gewanden - ein sehr authentischer Schlusspunkt dieses außergewöhnlichen und intensiven Unterrichtsmorgens.

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