Endspurt im Eifeltierheim

Vom Schweinestall zum Tierheim: Das Eifeltierheim bei Altrich ist so weit gediehen, dass der Testbetrieb für Ende November anvisiert wird. Das Heim ist beim verkaufsoffenen Sonntag mit einem Info- und Kuchenstand vertreten.

Altrich. Der ehemalige Schweinestall bei Altrich ist kaum wieder zu erkennen. Aus dem großen dunklen Gebäude, das beim Start der Arbeiten im Oktober 2006 noch nach Schweinemist stank, ist ein freundlicher, gut gelüfteter Bau mit großen Fenstern und vielen kleinen Räumen entstanden.Riechen tut es hier höchstens noch nach Arbeit. Denn es gibt noch einiges zu tun: Wände müssen verputzt und gestrichen werden. An einigen Stellen fehlen noch Fliesen. Im Außenbereich müssen Zaun und Überdachung hergerichtet werden. Tierheimleiter Rainer Kordel ergänzt: "Momentan hängt es an Sanitär und Heizung. Da könnten wir noch Unterstützung gebrauchen."

Kleinsäuger und Reptilien werden aufgenommen

Mit Prognosen, wann das Heim seinen Betrieb aufnimmt, ist Kordel vorsichtig geworden. Mit den freiwilligen und teils vielbeschäftigten Helfern und Fachleuten, die neben den Ein-Euro-Jobbern der gemeinnützigen Organisation "LA Lernen und Arbeiten" den Umbau bewerkstelligen, ist schwer zu planen. Kordel: "Mein Wunsch ist es, die ersten Tiere Ende November/Anfang Dezember aufzunehmen." Im Testbetrieb vor der offiziellen Eröffnung sollen erst einmal wenige Katzen beherbergt werden, damit sich die Arbeits-Abläufe im Haus einspielen können.

Im Eifeltierheim werden nicht nur Katzen, sondern alle möglichen Tiere, also auch Kleinsäuger, Vögel und Reptilien aufgenommen. Nur Hunde sind ausgeschlossen. Sie können aufgrund von Lärmschutzbestimmungen nicht so nah am Ort untergebracht werden. Der Schwerpunkt des Heims liegt dennoch bei den Katzen. Kordel: "Wir haben hier ein riesiges Katzenproblem. Im vergangenen Jahr wurden in der Region mehr verwilderte Katzen kastriert als in München oder Berlin. Darunter waren viele kranke Tiere. Sich um sie zu kümmern, sichert auch die Gesundheit der Hauskatzen. Schließlich kann es zu Kontakten kommen."

Die "Private Tierhilfe Daun/Wittlich", die sich über Spenden finanziert, kümmert sich ehrenamtlich darum, verwilderte Katzen einzufangen und zu kastrieren. Damit stoppt sie die hohe Vermehrungsquote der Tiere und mindert das Risiko der Verelendung. Die Tiere, die schließlich wieder ausgesetzt werden, werden auch behandelt, wenn sie krank sind. Die Private Tierhilfe ist "quasi" deckungsgleich mit dem Förderverein Eifeltierhiem und hatte 5200 Unterschriften für das Heim gesammelt. Ihre Argumentation: Die Region ist absolut unterversorgt. Die nächsten Tierheime in Trier und Mayen sind überlastet.

Tierliebhaber Rainer Kordel hatte für das Eifeltierheim die beiden gemeinnützigen Organisationen Förderverein und seinen Arbeitgeber "LA Lernen und Arbeiten" zusammengebracht. Ziel der LA ist es, Benachteiligte in den Arbeitsmarkt zu integrieren, so wie es beispielsweise bei der "Wilma" in Wittlich bereits geschieht.

Das Eifeltierheim finanziert sich in erster Linie über Spenden und Fördergeld des Landes. Auch viele Firmen, darunter Fensterbau Schaaf, Elektro Edringer, Baustoffe Hieronimi, "Der Fressnapf" und Hasenstab Fliesen haben das Projekt bereits mit Sach- und Arbeitsspenden unterstützt. Um mehr Geld zusammenzubekommen, ist das Eifeltierheim am verkaufsoffenen Sonntag diese Woche ab 11 Uhr mit einem Kuchen- und Infostand in der Burgstraße vor "Ihr Platz" vertreten. Rainer Kordel und sein Team bräuchten aufgrund einiger Ausfälle auch noch Kuchenspenden.

Wer für den verkaufsoffenen Sonntag Kuchen spenden will oder beim Ausbau des Eifeltierheims helfen möchte, kann sich bei Rainer Kordel melden, Handy: 0151/15706378. Spenden: LA Lernen und Arbeiten, Eifeltierheim, Konto: 800 59 73 bei der Raiffeisenbank Bernkastel-Wittlich, BLZ: 587 609 54.

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