Er geht für Wittlich in die Knie

Wittlich · Diesen Sommer hat Marco Kneepkens viele Blicke auf sich gezogen. Und was er mit Kollegen geschafft hat, fällt auf. Der Pflasterer arbeitet für das Projekt Stadt am Fluss.

Er geht für Wittlich in die Knie
Foto: (m_wil )
Er geht für Wittlich in die Knie
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 Hinterm Zaun: Da hat Marco Kneepkens nun über Wochen mitten in Wittlich für das Projekt Stadt am Fluss Steine verlegt. Jetzt müssen erst mal die Stufenanlagen zum Fluss hin stehen, dann wird weiter gepflastert. Egal bei welchem Wetter. Hitze und Regen waren aktuell dabei. TV-Fotos (4): Sonja Sünnen

Hinterm Zaun: Da hat Marco Kneepkens nun über Wochen mitten in Wittlich für das Projekt Stadt am Fluss Steine verlegt. Jetzt müssen erst mal die Stufenanlagen zum Fluss hin stehen, dann wird weiter gepflastert. Egal bei welchem Wetter. Hitze und Regen waren aktuell dabei. TV-Fotos (4): Sonja Sünnen

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Er geht für Wittlich in die Knie
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Wittlich Krumm, schwer, mal apfelgroß, mal eher wie eine Kokosnuss und dabei immer eckig. Tausende, wenn nicht gar "Milliuuuuunen" Steine, wie die Wittlicher sagen, hat Marco Kneepkens in der Hand gehabt, angeschaut, gewendet. Dann in den Wittlicher Boden gelegt, alles verfugt und zum Schluss mit einem Kunstharz versiegelt.
Ob brütende Hitze, ob Regen: Marco Kneepkens ist in diesem Sommer vermutlich der am meisten beobachtete Mann in der Stadt gewesen, denn er hat, teils mit Kollegen, das neue Pflaster im Bogenmuster am Platz an der Lieser gelegt. Diese Arbeit ist daher auch stadtbildprägend, gibt Wittlich eine neue Optik im Zuge des 2,5-Millionen-Euro-Projekts Stadt am Fluss. Und dafür braucht es altes Handwerk. Zehn Quadratmeter schaffe ein Mann an einem Tag, so werde gerechnet, sagt Marco Kneepkens auf die Frage nach Zahlen zu seinem Job, den er für die Firma Erwin Ferfers aus Kinderbeuern macht. Die Wittlicher Baustelle habe 1100 Quadratmeter. Und je Quadratmeter rechne man im Schnitt 90 Steine: "Da können Sie sich ja ausrechnen, was da zusammen kommt", sagt er und macht noch sauber. Ausnahmsweise kniet er gerade mal nicht. Er trägt gerade Regenjacke und eine Kappe: "Hero", Held, steht drauf. Der Held der Steine spült jetzt Schubkarren ab. Die Besen und Schaufeln stehen schon ordentlich am Zaun, der immer weiter Richtung Lieser gerutscht ist. Teilweise hat der Pflasterer dahinter die Porphyr-Steine, die aus Italien kommen, wie in einem Käfig verlegt und ist aufmerksam beobachtet worden. "Ja, man sitzt schon wie auf dem Präsentierteller", sagt er. Und weil er mal in Wittlich gewohnt habe, kennen ihn auch viele Passanten und sprechen ihn an. Er ist stolz auf seine Leistung: "Und auch die Leute sind sehr zufrieden. Einmal, weil es gut vorangeht und auch, weil die Arbeit schön aussieht." In dieser Woche hat er den ersten Teil der Arbeiten beendet: "In etwa einem Monat machen wir weiter, wenn die Stufen zum Fluss hin liegen", sagt er.
Und wie fühlt man sich nach so einen Knochenjob am Feierabend? Marco Kneepkens: "Da ist man müde, trinkt ein Bierchen und geht ins Bett."

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