Erst abräumen, dann ausschachten

Ein regionales Unternehmen wird nach Auskunft von Stadtverwaltung Wittlich und Projektentwickler mit den Arbeiten auf dem Gelände der Schlossgalerie beschäftigt sein. Noch im September soll mit dem Bau von Spundwänden begonnen werden.

 Nach den Archäologen kommen nun die Bagger. In wenigen Tagen beginnen die vorbereitenden Erdarbeiten für den Bau der Schlossgalerie in Wittlich. TV-Foto: Harald Jansen

Nach den Archäologen kommen nun die Bagger. In wenigen Tagen beginnen die vorbereitenden Erdarbeiten für den Bau der Schlossgalerie in Wittlich. TV-Foto: Harald Jansen

Wittlich. Zuletzt war es ein Gerichtsurteil, das für Verzögerungen beim Bau des Einkaufszentrums Schlossgalerie in der Wittlicher Oberstadt sorgte. In Düsseldorf hatten Richter entschieden, dass Städte Grundstücke nicht einfach so an einen Projektentwickler verkaufen dürfen. Dies habe im Rahmen einer Ausschreibung zu geschehen, lautete ein Urteil.

Der im Juni 2006 vom Stadtrat Wittlich gefasste Entschluss, das städtische Areal an die Florana KG zu verkaufen, schien zu wanken. Aber er fiel nach rechtlicher Prüfung durch die Stadt nicht. Diese war notwendig geworden, da ein ebenfalls an dem Gelände interessierter Investor seinen Protest gegen die Entscheidung der Stadt angemeldet hatte. Nachdem nun die juristische Lage geklärt ist, die archäologischen Sondierungen abgeschlossen sind und die Säubrennerkirmes vorbei ist, soll es nun zügig weitergehen, sagt Leo Kappes von der Stadtverwaltung Wittlich. Dies habe auch der Investor gegenüber der Stadt erklärt.

Nach Auskunft von Projektentwickler Rolf Borchardt sind in dieser Woche die Verträge mit der Firma Palzkill unterschrieben worden, die in wenigen Tagen anrücken soll. Die Firma ist und war bereits mit Abrissarbeiten auf dem Gelände der ehemaligen französischen Kaserne beschäftigt und wird auch in der Oberstadt mit schwerem Gerät tätig werden.

Bahndamm nebst Widerlager wird abgerissen



So muss beispielsweise der alte Bahndamm nebst Widerlager abgerissen werden. Dem Erdboden gleichgemacht werden auch die Keller des früheren Hauses Schumacher und die Sitzanlagen auf dem ehemals städtischen Grundstück.

Sobald diese Arbeiten abgeschlossen sind, werden nach Auskunft von Rolf Borchardt im September und Oktober Spundwände errichtet. Anschließend beginnt der eigentliche Neubau. Der Projektentwickler geht davon aus, dass zum 1. September 2009 die Flächen im Gebäude an die zukünftigen Mieter übergeben werden können. "Geplanter Eröffnungstermin ist der 1. November 2009", sagt Borchardt. Dieser Termin solle eingehalten werden, damit die Betriebe in der Schlossgalerie das Weihnachtsgeschäft noch mitnehmen können. Die als zweigeschossiges Gebäude geplante Schlossgalerie soll einmal rund 5200 Quadratmeter Verkaufsfläche haben nebst einem Parkdeck mit rund 130 Stellplätzen. Im Jahr 2006 war noch von einem Baubeginn im Frühjahr 2007 die Rede, der sich jedoch immer wieder verzögert hat. Zuvor war das gesamte Bebauungsplanverfahren in 14 Monaten abgeschlossen worden.

Noch Ende 2007 kalkulierten die Verantwortlichen mit einer Eröffnung der Schlossgalerie vor Ostern 2009.

Meinung

Konkurrenz birgt Chancen

Die durch das Störfeuer eines unterlegenen Konkurrenten eingetretene Verzögerung beim Baubeginn der Wittlicher Schlossgalerie ist ärgerlich. Sie sollte jedoch für die Verantwortlichen als Hinweis verstanden werden. Als Hinweis, dass nicht immer der Projektentwickler zum Zuge kommen muss, der als erster die Hand gehoben hat. Denn je größer die Auswahl und das damit verbundene Buhlen um die Gunst der Stadt ist, desto besser wird das Ergebnis für die Stadt sein. Denn Projektentwickler in einer Konkurrenzsituation sind bekanntermaßen zu viel mehr Zugeständnissen bereit als Entwickler, die wenige oder keine Bewerber zu fürchten brauchen. h.jansen@volksfreund.de

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