Erst nächste Woche geht es richtig los

Der erste Verhandlungstag im Prozess um mehrere Brandstiftungen in Wittlich war schnell vorbei. Die Verteidigung hat einen Befangenheitsantrag gegen den psychiatrischen Gutachter gestellt.

Wittlich. Nur wenige Minuten dauerte der erste Prozesstag um die Brandstiftungen in Wittlich im Frühjahr. Christoph Rühlmann, Verteidiger des Angeklagten, stellte einen Befangenheitsantrag gegen den Gutachter. Psychiatrie-Professor Johann Glatzel

soll bei seinen Gesprächen mit dem Angeklagten den seit April in Untersuchungshaft sitzenden 40-Jährigen nicht ausreichend informiert haben. Zudem soll er ihm versprochen haben, eine Entziehungskur machen zu können. "Mein Mandant fühlt sich getäuscht. Es sind ihm falsche Versprechungen gemacht worden", sagt Rühlmann.

17 bis 18 Flaschen Bier und Spirituosen



Da der Gutachter am ersten Prozesstag vor dem Landgericht Trier nicht anwesend war, soll er in den kommenden Tagen zu den Vorwürfen Stellung nehmen, sagte die Vorsitzende Richterin Petra Schmitz. Erst dann wird das Gericht über den Befangenheitsantrag entscheiden.

Nach der Verlesung der Anklageschrift, in der dem Angeklagten sieben Brandstiftungen und vier Sachbeschädigungen vorgeworfen werden, schloss Schmitz die Verhandlung. Oberstaatsanwalt Hans-Peter Hemmes hatte zuvor noch die Unterbringung des Angeklagten in einem psychiatrischen Krankenhaus gefordert.

Der Prozess wird am Dienstag fortgesetzt. Dann sollen auch Augenzeugen der Brände vernommen werden. Insgesamt sieben Feuer soll der 40-Jährige gelegt haben - im Zustand verminderter Schuldfähigkeit (der TV berichtete). Nach eigener Auskunft trank der Mann im Tatzeitraum täglich 17 bis 18 Flaschen Bier sowie Spirituosen.

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