Es fällt kein Unterricht aus

Am Sonntag vor einer Woche wurde im Wittlicher Peter-Wust-Gymnasium ein großer Wasserschaden entdeckt. Unbekannte hatten einen Hahn geöffnet und somit drei Etagen unter Wasser gesetzt. Jetzt starten die Trocknungsarbeiten. Die Polizei geht derweil zwei Spuren in Schüler- und Ex-Schülerkreisen nach.

Wittlich. "Wir arbeiten permanent mit Notplänen. Alle sind von Raumänderungen betroffen, aber es fällt keine Unterrichtsstunde aus", sagt Michael Forster. Der Schulleiter des Peter-Wust-Gymnasiums muss mit seinen Kollegen improvisieren, seit das Hauptgebäude der Schule vor über einer Woche unter Wasser gesetzt wurde (der TV berichtete). Als Folge sind etwa von sechs naturwissenschaftlichen Räumen vier nicht benutzbar, so der Schulleiter. Entfernt werden müssen beispielsweise die Deckenverkleidung im Lehrerzimmer und im angrenzenden Flur im ersten Obergeschoss und der Parkettboden im Physik-Vorbereitungsraum. Und jetzt schlagen die Stunden der Bautrockner. Bei einem ähnlichen Wasserschaden vor einem Jahr dauerten die Trocknungsarbeiten 45 Tage. Die Folgen des Einbruchs in einen Abstellraum im zweiten Obergeschoss, bei dem Unbekannte am Wochenende einen Wasserhahn aufdrehten, so dass drei Stockwerke des Hauptgebäudes durchnässt wurden, werden die Schule neben dem normalen Lehrbetrieb noch viele Tage beschäftigen. Schulträger ist die Kreisverwaltung. Sie will die beschädigten Räume nach den Trocknungsarbeiten sofort sanieren lassen. Auch sei der Ersatz von Inventarschäden (Computer, Bücherschrank) bereits größtenteils veranlasst. "Investitionsschwerpunkt des Landkreises Bernkastel-Wittlich sind seit Jahren die Schulen", sagt Landrätin Beate Läsch-Weber, "denn Investitionen in Bildung sind auch Investitionen in unsere Zukunft. Da ist es sehr bedauerlich, wenn durch Einbruch und Vandalismus mutwillig schwere Schäden verursacht werden, die auch noch die Unterrichtsbedingungen für Lehrer und Schüler zeitweise erheblich beeinträchtigen." Nach einer Begehung der Schule am Mittwoch vor einer Woche habe der Gutachter noch keine Kostenschätzung abgegeben. Man gehe daher weiter von einer Höhe von rund 100 000 Euro aus.Nicht nur Bautrockner sind derzeit im Einsatz: So müssen die Böden durch Unterlüftung und die Schränke im Lehrerzimmer durch Hinterlüftung vom Wasser befreit werden. Schlimmster Fall der zurückliegenden Jahre

Dafür rechne man mit zwei bis drei Wochen, weshalb bereits das zweite Obergeschoss bis auf einen Klassenraum gesperrt sei. Wegen der Arbeiten seien ebenfalls ein Chemieraum und das Fotolabor im Erdegeschoss sowie die Bücherei für die schulische Nutzung tabu. Alfons Kuhnen, Pressesprecher der Kreisverwaltung, sagt generell zu Schäden in kreiseigenen Schulen: "In den zurückliegenden Jahren wurde in verschiedene Schulen des Landkreises eingebrochen. Der Einbruch in das PWG, mit den Wasserschäden, ist - was die Schadenshöhe betrifft - der schlimmste Fall von Vandalismus der zurückliegenden Jahre. Einbrüche in andere kreiseigene Schulen etwa in der Realschule Traben-Trarbach, der BBS, im Gymnasium und in der Burg-Landshut-Schule in Bernkastel-Kues, dem Cusanus-Gymnasium und der BBS in Wittlich verursachten in den zurückliegenden zwei Jahren Schäden in Höhe von rund 30 000 Euro. Neben den entstandenen Sachschäden wurde Computerausstattung entwendet." Von der Polizei gibt es derzeit keine neuen Meldungen. Man ermittle weiter und verfolge zwei Spuren in Schüler- und Ex-Schülerkreisen informiert die Polizeiinspektion Wittlich.

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