Es holpert weiter

Das Pflaster des neu gestalteten Manderscheider Marktplatzes wird im Herbst großteils erneuert, weil es nicht den Vorgaben entspricht. Dies ist die Folge eines Gutachtens, über das in der Stadtratssitzung zunächst nur spärlich informiert wurde.

 Neu, aber nicht in Ordnung: Das Pflaster des Manderscheider Marktplatzes wird großteils ersetzt. TV-Foto: Marion Maier

Neu, aber nicht in Ordnung: Das Pflaster des Manderscheider Marktplatzes wird großteils ersetzt. TV-Foto: Marion Maier

Manderscheid. Was Stadtbürgermeisterin Christel Praum in der Ratssitzung über das Marktplatzgutachten, das der Rat aufgrund von Kritik am neuen Pflaster beauftragt hatte, zunächst sagte, war nicht viel. "Die Granitsteine im Mittelfeld des Platzes werden ausgewechselt werden. Es wird Gespräche mit den Ratsmitgliedern darüber geben, was dann weiter passieren wird." Die Arbeiten würden die Stadt nichts kosten.Den Ratsmitgliedern, zumindest denen des Forums Stadtentwicklung war das zu wenig. Wolfgang Moritz forderte: "Wir möchten, dass das Gutachten vorgestellt wird. Wir wollen wissen, was schief gelaufen ist." Dies entspreche den Grundsätzen der Demokratie. Dem Rat sollte das Gutachten dann auch vorgestellt werden, allerdings in nicht-öffentlich Sitzung. Erklärt wurde der Ausschluss der Öffentlichkeit damit, dass Namen und Zahlen genannt würden.Die Zuhörer — zu diesem Zeitpunkt waren fünf im Sitzungssaal — erfuhren dann aber doch noch mehr aus dem Gutachten. Auslöser war die provokante Wortmeldung von Hans Stölben, einem Anwohner des Marktplatzes. Für die zu erwartenden Unannehmlichkeiten bei der erneuten Pflasterung verlangte er von der Stadtbürgermeisterin, dem Bürgermeister der VG sowie den Ratsmitgliedern eine Entschuldigung. Bei anderen Projekten, die sie an diesem Tag besprochen hätten, hätten die Ratsmitglieder eine Bemusterung vorab verlangt, nicht jedoch beim Marktplatz.Einige der Angesprochenen wiesen die Forderung nach einer Entschuldigung zurück. Sie hätten sich die Planung angeschaut, seien aber keine Fachleute und nicht für die Bauaufsicht verantwortlich zu machen. Einige Ratsmitglieder kritisierten zudem, dass von Seiten der Verwaltung das Bedürfnis nach mehr Information und Beteiligung an der 180 000 Euro teuren Platzsanierung nicht erfüllt worden sei.Günter Weins von der VG-Verwaltung wies Stölbens Rundumschlag zurück. Er kritisierte indirekt den verantwortlichen Architekten. Dieser sei auf Fehler hingewiesen worden, habe jedoch die Meinung vertreten, es sei alles in Ordnung. Letztendlich entspreche das Pflaster jedoch keiner Norm, es sei auch nicht wie gefordert rechtwinklig und die Fugen seien zu breit. Das neue Pflaster soll im Herbst innerhalb von zwei bis drei Wochen verlegt werden. Meinung Mangelhafte Info-Politik Fehler passieren. Überall. Das ist menschlich. Gut, dass es im Fall des Manderscheider Marktplatzpflasters flott eine Einigung mit den Verantwortlichen gab, die Fehler zu beheben. Doch das ist nur die halbe Miete. Stadtbürgermeisterin und Verwaltung hätten gut daran getan, in der öffentlichen Sitzung gleich umfassend über das Gutachten zu informieren. Das hätte viel Ärger, darunter auch Anschuldigungen an die falsche Adresse, erspart. Akzeptanz erfordert nun mal Information. Wie sich im Laufe der Sitzung gezeigt hat, wird der Rat letzteres in Zukunft verstärkt einfordern. Er hat gelernt, hoffentlich die andere Seite auch. m.maier@volksfreund.de

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