Wittlich. (sos) Tahir Dogan lebt in Bombogen, engagiert sich seit 2001 für den christlich-islamischen Dialog in seiner Wahlheimat und ist Muslim. Jetzt hat er sich zum "Dialogbeauftragten für interkulturelle und interreligiöse Zusammenarbeit" fortgebildet. Hintergrund ist ein Projekt, das laut Zertifikat der Türkisch-Islamischen Union und Anstalt für Religion (DITIB) gefördert wird vom Europäischen Integrationsfonds und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge.

"Beim Freitagsgebet wurde über dieses Seminar informiert, und ich habe mich dafür gemeldet, auch um eine Art amtliche Ausbildung zu haben", sagt Tahir Dogan, der nun nach eigenen Angaben einziger Dialogbeauftragter der DITIB in Rheinland-Pfalz ist. Als solcher will er nun über den Ramadam informieren.

"Ramadan ist Arabisch und wird von der Wurzel ramida oder arramad abgeleitet, was ,brennende Hitze und Trockenheit´' bedeutet. Dies deutet auf das Hitzegefühl im Magen hin", erklärt er. Beginn und Ende werden nach dem Mondkalender bestimmt, Ramadan ist der Name des neunten Monats des islamischen Kalenders. Tahir Dogan erläutert: "Der Ramadan ist neben dem muslimischen Glaubensbekenntnis, dem fünfmaligen Tagesgebet, dem Almosengeben und der Pilgerfahrt nach Mekka ein Grundpfeiler des Islam." Das Fasten beginne mit der Morgendämmerung und ende bei Sonnenuntergang. In dieser Zeit verzichte man auf Essen, Trinken, Rauchen, Beischlaf mit dem Ehepartner, Parfüm und Medikamente. "In Wittlich leben 1500 Muslime, die zum größten Teil aus der Türkei stammen.

Die zwei Moscheen in der Stadt - Schloss- und der Kegelbahnstraße - gehören zu der sunnitischen Richtung des Islam" sagt Dogan. Hauptzweck des Fastens seien Selbstbeherrschung und Erziehung des eigenen Charakters. Der annähernd gleiche Tagesablauf fördere den Zusammenhalt aller Muslime. Kinder vor der Pubertät, Kranke, Altersschwache, Schwangere, stillende Mütter, Frauen in der Menstruation, Wochenbett und Reisende seien von dieser Pflicht ausgenommen.

Kontakt zu Tahir Dogan, unter Telefon 0176/41125999.