Feilschen, stöbern und genießen

LANDSCHEID. Treffpunkt für die Menschen aus der Region. Der 32. Landscheider Frühjahrsmarkt war wieder einmal ein Besuchermagnet – vor allem am Sonntag. Neuerungen und Traditionelles machen den Reiz dieses Marktes aus.

Kleinwalsertal, Donau-Kreuzfahrt, Alpen-Panorama - beim Landscheider Frühjahrsmarkt werden Reisen gerne gebucht. Die Entwicklung des Reiseunternehmens von Robert Reitz mit immer neuen Innovationen passt zu den Aktivitäten des mittlerweile 101 Jahre alten Handel-, Handwerk- und Gewerbevereins Landscheid. Reitz war vor vier Jahrzehnten einer der Milchfahrer der Molkerei Oberkail. Als diese 1969 aufgelöst wurde, gründete er ein Busunternehmen, das immer wieder auf dem Laufenden blieb. So ist es auch mit dem Landscheider Frühjahrsmarkt, der am Wochenende zum 32. Mal stattfand. Traditionelles wird dort kombiniert mit Neuem. In diesem Jahr betreffen die Änderungen die Zahl der Aussteller: 70 sind am Samstag gekommen, am Sonntag sogar 100. Der Samstag ist traditionell ein eher ruhiger Tag, wissen die Marktbetreiber und Anbieter. Lob an die Organisatoren gibt es beim Gartenmarkt Susanne Follmann. Dort wird nicht nur aus dem umfangreichen Sortiment gekauft. Auch der angebotene Kaffee oder das Schnäpschen werden gerne genossen. Gespräche entstehen. Ein Ehepaar aus Fließem meint: "Ein Händler ohne gutes Mundwerk, ist kein Händler." Das passt zum Original Händlerwagen von Michael Zell. Er gehört zu den drei Landscheidern, die im Sommer durch Deutschland touren und Haushaltswaren vertreiben. Elfriede Zender aus Wittlich will die 19 Euro für eine Alugusspfanne herunterhandeln. Es wird geboten, und es wird dagegen geboten. Aber heute ist kein Rabatt drin. Elfriede Zender greift dennoch zu - wegen der guten Qualität. Und als es dann am Samstag gegen 16 Uhr anfängt zu regnen, verlagert sich der Besucherstrom in die Eifellandhalle. Dort gibt es Altbewährtes und neue Aussteller. Zu den Neuen zählt auch Fotograf Dieter Scheuren. Familienfotos und Passbilder werden nach wenigen Minuten ausgeliefert. Service zählt auch beim Frühjahrsmarkt. Tupperware kann direkt beim Hersteller bestellt werden. Gegenüber wird das Sortiment eines vor kurzem gegründeten Angelfachgeschäfts präsentiert. Und dann schweift der Blick zum Marktcafé. Auch dort treffen sich die Eifeler und ihre Gäste, Verwandte oder Bekannte. Elke Simonis aus Wengerohr genießt sichtlich zufrieden Kaffee und Kuchen, gemeinsam mit Ehemann Alwin und den Schwiegereltern aus Minderlittgen. Am Stehtisch erzählt Robert Reitz dem TV aus den Anfängen seines Busunternehmens. Eine Oberkailer Frau nickt zustimmend. Sie kennt die Menschen, von denen Reiseunternehmer Reitz erzählt. Beide kommen ins Schwärmen. Auch das ist es, was den Frühjahrsmarkt ausmacht: Alte Bekannte treffen, von Vergangenem schwärmen und dennoch den Blick für die Zukunft immer fest im Auge behalten. Bilanz: Samstag gut, Sonntag noch besser

Die weiteste Anreise hat Marita Kohl. Sie kommt geradewegs aus Australien und ist auf Heimatbesuch in Dreis an der Salm. Zusammen mit ihrer Schwester Susanne Friedrich hat sie sich für den Besuch des Landscheider Frühjahrsmarkts entschieden. Beide stöbern in den Auslagen der 70 Händler und genießen die Markt-Atmosphäre. Soweit der Samstag. Ein Tag, mit dem die Händler zufrieden sind. Der Sonntag entwickelte sich dank des schönen Wetters jedoch zu einem echten Besuchermagneten, wie Marktleiter Walter Raskop und seine Vorstandskollegen vom Handel-Handwerk-Gewerbeverein resümieren. Baggerfahren für Kinder, Baumstammhacken und Schnitzen mit der Motorsäge sind angesagt. Mit der Verlosung am späten Sonntagnachmittag klingt der Landscheider Frühjahrsmarkt aus. Die Tombola bringt Unterstützung für schwerstbehinderte Kinder. In diesem Jahr fließt der Erlös nach Großlittgen zu den Brüdern Maximilian (14) und Alexander (15), die einen Tandem-Rollstuhl erhalten haben.

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