Feuertaufe im Lastwagen

Ein Sessel steht in Flammen, eine Feuersäule schießt durch den Raum. 150 Feuerwehrleute aus dem gesamten Kreis haben an einer Heißausbildung im sogenannten FireTruck auf dem Gelände der Feuerwehr in Wittlich teilgenommen.

 Sie haben die Flammenhölle besiegt: Die Laufelder Feuerwehrleute Florian Reis und Maik Jungels entledigen sich nach ihrer Übung im FireTruck ihrer Atemschutzgeräte. TV-Foto: Frank Schmitt

Sie haben die Flammenhölle besiegt: Die Laufelder Feuerwehrleute Florian Reis und Maik Jungels entledigen sich nach ihrer Übung im FireTruck ihrer Atemschutzgeräte. TV-Foto: Frank Schmitt

Wittlich. Der Sessel steht bereits in Flammen, als schlagartig eine Feuersäule an der Decke entlang quer durch den Raum schießt. Die beiden Laufelder Feuerwehrleute Florian Reis und Maik Jungels kauern an der Wand und bekämpfen den Brand mit einem Wasserstrahl. Nach kurzer Zeit haben sie die Flammen gelöscht und klettern aus dem Container.

Sie haben ihre Feuertaufe im FireTruck bestanden. Dieser auf einem Sattelschlepper montierte Container ist Trainingsstätte für Feuerwehren in ganz Deutschland, der am Wochenende in Wittlich Station machte. In Schutzanzügen und Atemmasken löschen die Wehrleute darin echte Feuer, die im Gegensatz zu echten Einsätzen kontrolliert zum Brennen gebracht werden.

"Hier können sie noch Fehler machen. Im Ernstfall hätten sie schwere Verletzungen oder Schlimmeres", erklärt Peter Gerhards, der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, den Zweck der Übung.

Rund 15 Minuten durchlaufen jeweils zwei Feuerwehrleute im Truck verschiedene Stationen. Simuliert wird ein Kellerbrand. Die Einsatzkräfte haben sich vorsichtig und vorschriftsmäßig eine Treppe hinabzubewegen und eine Tür zu öffnen, hinter der ein Brand vermutet wird.

Ein Fettbrand muss gelöscht werden



Eine brennende Gasflasche und ein Fettbrand sind zu löschen. Und zum Schluss werden sie mit dem sogenannten "Flash over" konfrontiert, der Durchzündung, bei dem sich der Brand schlagartig auf alle brennbaren Stoffe eines Raumes ausbreitet. Dabei gilt es, kühlen Kopf zu bewahren und in geduckter Stellung den Brand zu löschen.

Wie kommt die Übung im FireTruck bei den Feuerwehrleuten an? Peter Gerhards Eindruck ist: "Da meint man wirklich, hier fängt die Hölle an."

Maik Jungels sieht das gelassener. Er hat schon zwei echte Einsätze in brennenden Häusern hinter sich. "Der Einsatz hier hat mir die Angst vor dem Feuer genommen."

Dementsprechend gut fällt die Einsatzbesprechung aus, die ihn und Florian Reis nach ihrer Übung erwartet. In den Trainingsstationen, die alle 150 Feuerwehrleute vorher absolvieren mussten, waren sie in die Techniken und Taktiken bei einem Innenangriff, dem Öffnen von Türen zu Brandräumen und dem Umgang eines Hochstrahlrohres unterwiesen worden. Die Wittlicher Feuerwehr stellte für die Übungseinheiten Räume und Verpflegung zur Verfügung. Sie war auch an der Organisation der Veranstaltung beteiligt, genauso wie der Kreisfeuerwehrverband und die Kreisausbildung Atemschutz des Landkreises.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort