Finanzspritze für die "Nummer gegen Kummer"

WITTLICH. (peg) 2000 Euro von der Stiftung Deutsche Kinder-, Jugend- und Elterntelefone DKJE: Der Kinderschutzbund ist glücklich über die Finanzspritze. Er benötigt sie für die Ausbildung seiner Berater am Kinder- und Jugendtelefon.

 Sie freuen sich über die Spende der Stiftung Deutsche Kinder-, Jugend- und Elterntelefon: die Kinderschutzbundes Bernkastel-Wittlich Marina Bolinski (Mitte) und Projektleiterin Silke Meyer-Henter (links). Überbringerin ist die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Ursula Mogg. TV-Foto: Petra Geisbüsch

Sie freuen sich über die Spende der Stiftung Deutsche Kinder-, Jugend- und Elterntelefon: die Kinderschutzbundes Bernkastel-Wittlich Marina Bolinski (Mitte) und Projektleiterin Silke Meyer-Henter (links). Überbringerin ist die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Ursula Mogg. TV-Foto: Petra Geisbüsch

Sie ist kostenlos und anonym, die Beratung des Kinder- und Jugendtelefons KJT, manchen besser bekannt als "die Nummer gegen Kummer". Montags bis freitags zwischen 15 und 19 Uhr können junge Menschen sich mit ihren Sorgen an die Berater des Kinderschutzbundes KSB wenden. Dort sitzen einerseits Ehrenamtler, die eine teure und professionelle Grundausbildung genossen haben, die aber andererseits "ganz normale Menschen" geblieben sind. Diese einmalige Kombination macht den großen Reiz der Kummernummer aus, die zunehmend auch von Jugendlichen gewählt wird, die einfach ein Gegenüber zum Sprechen suchen. Folglich werden selbst die eindeutig als Juxanrufe zu bewertenden Telefonate positiv bewertet, sagt Projektleiterin Silke Meyer-Henter. Auch die Schweige- und Testanrufe: "Wer einmal erlebt hat, dass unsere Berater auch Provokationen standhalten, hat seine Schwellenangst überwunden und öffnet sich vielleicht beim nächsten wirklichen Problem." Auf die muss jeder Berater vorbereitet sein: umfassend, professionell, zeitaufwändig. Das leisten der KSB und seine Honorarkräfte fortlaufend. Als stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Stiftung DKJE weiß Ursula Mogg um den unverzichtbar hohen Stellenwert einer fundierten Ausbildung der Berater. Es geht nur manchmal um Fragen, deren Beantwortung "aus dem Ärmel geschüttelt" werden können. Oft genug drehen sich die Probleme junger Anrufer um alle möglichen Spielarten von Gewalt, die sie erfahren, um ihre Sexualität, die sie verunsichert, um Naturkatastrophen, deren Bilder im Fernsehen sie nicht verarbeitet bekommen, oder um eine ungewollte Schwangerschaft - um nur einige Beispiele zu nennen. "Diese Aufgabe verlangt den Beratern ein Höchstmaß an Verbindlichkeit ab", sagte Mogg. Das Fundament müsse neben der persönlichen Eignung die hoch qualifizierte Ausbildung bleiben. Mit Wohlwollen betrachtete sie die gut funktionierenden Netzwerke in Sachen Jugendarbeit im Landkreis, was Jürgen Marx als Leiter des Jugendamtes bestätigte. Er betonte, wie wichtig in der gesamten Palette der Hilfemöglichkeiten das niedrigschwellige, für die Anrufer kostenfreie Angebot der "Nummer gegen Kummer" sei. Die Telekom macht weiterhin möglich, dass die gewählte Nummer nicht auf der Abrechnung erscheint: Unabdingbarer Schutz für Jugendliche, die häusliche Gewalt erleben müssen. Silke Meyer-Henter leitet das Projekt KJT im Landkreis. Zu einem deutlichen Problem haben sich in unserem Flächenkreis die langen Anfahrtswege zu den Schulungen und Schichten am Kummertelefon entwickelt, das fest im Kinderschutzbund installiert ist. Immer häufiger, so Meyer-Henter, erlebe sie Interessenten, für die das fehlende Auto oder die hohen Spritpreise der Grund dafür sind, dass sie keine Telefonberater werden können.

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