Flüchtlinge dezentral unterbringen

Wittlich · Etwa 280 Flüchtlinge nimmt der Landkreis im Jahr 2014 auf. Die Asylbewerber sollen auch weiterhin dezentral untergebracht werden. Das besagt der Sachstandsbericht der Kreisverwaltung.

Wittlich. Aufgrund der unruhigen politischen Lage in Afrika ist in Zukunft mit einem Anstieg von Asylbewerbern zu rechnen. Darauf verweist der Sachstandsbericht der Kreisverwaltung, der auf der Kreisausschussitzung vorgestellt wurde. Landrat Gregor Eibes erinnerte an die guten Erfahrungen, die man mit der dezentralen Unterbringung von Asylbewerbern gemacht habe. Pro zugewiesene Person erhalte der Kreis einen pauschalen Erstattungsbetrag von monatlich 502 Euro, längstens für die Dauer von drei Jahren. Mit diesem Geld müssen alle anfallenden Kosten, wie etwa die Unterkunft, bezahlt werden. Kosten, die über dem Betrag liegen, muss der Kreis selbst bezahlen. Im Jahr 2013 waren das noch 744 000 Euro, 2014 rechnet die Verwaltung mit 922 000 Euro. Eibes: "Die Steigerung ist immens." Der Bericht der Kreisverwaltung rechnet für das Jahr sogar mit einem Fehlbetrag von 1 235 000 Euro. Damit werden die ungedeckten Kosten bei einem zugrunde gelegten Anstieg der Asylbewerberzahlen von 68 Prozent gegenüber 2014 um 34 Prozent steigen.
Insgesamt werden derzeit im Landkreis Bernkastel-Wittlich 386 Flüchtlinge betreut. Diese verteilen sich auf die Stadt Wittlich (61), die Gemeinde Morbach (35), die Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues (103), die VG Thalfang (26), die VG Traben-Trarbach (65) und die VG Wittlich - Land (110). Zu den Herkunftsländern zählen die Balkanstaaten Serbien, Mazedonien, Bosnien, die afrikanischen Staaten Eritrea, Somalia, Nigeria und Ghana, gefolgt von Afghanistan und Syrien. Vorwiegend werden die Asylanträge von Einzelpersonen gestellt, insbesondere aus den arabischen und afrikanischen Ländern. Die Verwaltung meldet aber auch Asylanträge, die im Familienverband gestellt werden. diese kommen häufig aus den Balkanstaaten. Unter den Flüchtlingen befinden sich derzeit 98 Kinder. Die medizinische Versorgung, so der Bericht, sei im Rahmen der Krankenhilfe für Asylbewerber sichergestellt. Diese umfasse die erforderliche ärztliche und zahnärztliche Behandlung akuter Erkrankungen. Zudem werden werdenden Müttern die entsprechenden Hilfen zur Verfügung gestellt. hpl

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort