Frau Wutz trägt Tüte

Die Idee "Werbeschwein" für Wittlicher hat Beine bekommen. Das Projekt ist ein Thema der Mitgliederversammlung des Vereins Stadtmarketing Wittlich heute, Montag, um 19.30 Uhr im Hotel Lindenhof.

Wittlich. 800 Kunststoffkühe locken in Zürich, 500 Löwen stehen in München Parade, Berlin bevölkern neben dem leibhaftigen Knut weitere Bären, Aachen setzt auf Pferde, in Pirmasens kann man stille Stiere bei den Hörnern packen. Und Wittlich? Wie wäre es mit einem "Werbeschwein"? Diese Frage beschäftigt Klaus Nummer, Initiativgruppe Stadtbild/Verkehr im Stadtmarketingverein, seit zwei Jahren. Mit Ringelschwänzchen in Szene setzen

Und die Idee hat nun Beine bekommen. Die ragen stämmig aus einer Tüte, die gleich eine ganze Sau kleidet, nicht ohne Steckdosen-Nase, Ohrenpaar und Ringelschwänzchen markant in Szene zu setzen. Die fein verpackte Wutz hat Bildhauer Sebastian Langner als Modell gestaltet. "Für Wittlich wollten wir keine Tiergeschichte abkupfern, sondern ein Extra bieten", sagt Klaus Nummer. "Wenn ich ein Geschäft hätte, ich würde direkt zwei davor stellen." Denn das ist die Idee, die in den "Vorreiter-Städten" bereits gut funktioniert. Die witzige Wutz soll in Kunststoff gegossen, insgesamt 1,10 Meter hoch, als Sympathieträger der Stadt insbesondere der Geschäfte werden. Je mehr Werbeschweine aufgestellt werden, ob in Innenstadt, Industriegebiet oder Stadtteilen, um so besser. Das Objekt kann individuell gestaltet, etwa bemalt oder mit Plakaten beklebt werden und, so der Wunsch "zum unverwechselbaren Werbeträger mit Witz" für den einzelnen Besitzer aber auch die ganze Stadt werden. Der Erfolg eines "tierischen" Stadtbilds als "kreatives Marketingkonzept" werde auch in Wittlich eintreten, ist sich Klaus Nummer sicher. Nun galt es nicht nur der Idee eine "Gestalt mit Pfiff" zu geben, sondern auch die Umsetzung und Kosten zu ermitteln. Wenn mindestens 20 Exemplare bestellt werden, kostet ein "Einkaufsschwein" 599 Euro für Vereinsmitglieder und 699 für Nichtmitglieder. Der Verein hofft auch auf Sponsoren, die eine ganze "Schweine-Herde" ordern könnten. Bleibt noch die Frage: "Wie kam die Sau in die Tüte?" Sebastian Langner sagt: "Das Schwein pur ist nicht ausschließlich positiv besetzt. Würden nur Schweine aufgestellt, hätte man schnell die Assoziation, es gebe in Wittlich nur Metzgereien. So steht die Tasche oder Tüte für die Einkaufsstadt und die Wutz ist darin integriert." Wie viele Modelle hat er für das Projekt gemacht? "Das ist das einzige", sagt Langner. "Wenn das im Kopf steht, geht die Sache fix. Und das macht Spaß: Über eine gute Idee grübeln und dann die richtige Form dazu finden." Und den richtigen "Slogan". Ein paar haben sich die "Werbeschwein-Aktivisten" schon ausgedacht: "Wecke das Kaufschwein in Dir." "Heute schon Schwein gehabt." "Immer eine Rüssellänge voraus." Klaus Nummer ist gespannt auf die Vorstellung seines Projektes: "Jetzt muss es die erste Hürde nehmen. Wir brauchen genügend Leute, die mitmachen."

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