Freude an Kindern war Berufung

Gertrud Stephany-Caspers war 37 Jahre Lehrerin an der Dualen Oberschule in Wittlich. Am heutigen Donnerstag, 31. Januar, ist ihr letzter Schultag. Gemischte Gefühle begleiten sie in den letzten Tagen. Im "Ruhestand" sein ist für die agile Lehrerin ein Zustand, an den sie sich erst gewöhnen muss, sagt sie.

Wittlich. (wek) Gertrud Stephany-Caspers stammt aus einer Lehrerfamilie. Der Vater war Lehrer in Dierscheid, dort ist sie geboren. Als die kleine Gertrud zwei Jahre alt war, wurde der Vater nach Hasborn versetzt. Hasborn war jetzt die neue Heimat der Familie. Sieben Jahre später betrauerten alle den frühen Tod des Vaters. Der weitere schulische Weg führte Gertrud Stephany-Caspers zum damaligen Aufbau-Gymnasium für Mädchen, so nannte sich zu jener Zeit das heutige Peter-Wust-Gymnasium in Wittlich.Nach dem Abitur 1967 studierte sie ein Semester Slawistik in Bonn, besann sich dann doch auf das Lehramt und begann ihr Studium an der Pädagogischen Hochschule in Trier. Die schloss aber bald ihre Pforten, so dass sie die letzten drei Semester an der Erziehungswissenschaftlichen Hochschule (EWH) in Koblenz studieren musste. Dort legte sie 1971 das Staatsexamen ab. Jetzt war sie eine Zehnkämpferin, eine in allen Fächern ausgebildete Pädagogin. Im März 1971 bekam sie ihre erste Anstellung an der Dualen Oberschule in Wittlich. Dort unterrichtete sie volle 37 Jahre. "Das mag langweilig klingen, doch für mich war es das nicht", sagt die Deutsch- und Biologielehrerin, die mit Leib und Seele 35 Jahre lang Klassenlehrerin und zwölf Jahre Vertrauens- und Verbindungslehrerin war. Damals musste die Junglehrerin eine achte Klasse mit 42 Kindern übernehmen. Es klappte. Noch heute schwärmt Gertrud Stephany-Caspers von ihren Kollegen, die ihr den Einstieg erleichterten und sie so toll unterstützten. "Das ist immer noch so an der Dualen Oberschule in Wittlich. Darum bin ich so lange hier geblieben. Meine Kollegen und den Austausch mit ihnen werde ich bestimmt vermissen", sagt sie. Dafür tauscht sich Gertrud Stephany-Caspers jetzt mit ihrer zehn Monate alten Enkelin aus. Darauf freut sie sich besonders. Bücher, neue Kochrezepte, Natur und Gartenarbeit werden ihr bald den angenehmen Geschmack auf das Leben nach einem langen, erfüllten Berufsleben versüßen.

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