Fünf Jahre Eifelsteig: Ein Erfolgskurs mitten durch die Natur

Manderscheid · Fünf Jahre nach Eröffnung des Eifelsteigs ziehen Touristiker und Beherbergungsbetriebe eine positive Bilanz.

Manderscheid. Den Tag der Deutschen Einheit hat der Erste Beigeordnete der VG Wittlich-Land in Wanderschuhen verbracht. Er war auf dem Eifelsteig unterwegs - und dabei längst nicht der Einzige. "Ich bin von Manderscheid nach Daun gewandert", sagt Wolfgang Schmitz, "und ich schätze, dass mir auf dem Stück gut 250 Wanderer begegnet sind." Für den Beigeordneten und langjährigen Bürgermeister der (seit der Kommunalreform nicht mehr existenten) VG Manderscheid ist das ein Zeichen dafür, dass der Eifelsteig sehr gut angenommen wird.Touren meist von Nord nach Süd


Für Tobias Stadtfeld, Betreiber des Manderscheider Hotel-Restaurants Heidsmühle, ist es darüber hinaus auch die Bestätigung dessen, was er aus eigener Erfahrung mit seinen Gästen weiß. "99 Prozent der Wanderer gehen den Eifelsteig von Norden nach Süden", sagt er. Und dass Schmitz bei seiner Tour so vielen Wanderern begegnet sei, habe vor allem daran gelegen, dass er eben von Süden nach Norden unterwegs gewesen sei.
Doch egal, aus welcher Richtung man kommt: "Für Manderscheid und die Region ist der Eifelsteig eine Erfolgsgeschichte." Das zumindest behauptet Alois Söhngen, Aufsichtsratsvorsitzender der Eifel Tourismus (ET) GmbH. Er ist gemeinsam mit Schmitz, weiteren Vertretern der ET, und der Hauptvorsitzenden des Eifelvereins, Mathilde Weinandy, ins Hotel Heidsmühle gekommen, um Bilanz zu ziehen."Ein echter Magnet"


"Wir in der Eifel sind stolz auf unseren Eifelsteig", sagt Söhngen, "weil er sich in den vergangenen fünf Jahren zu einem echten Magneten entwickelt hat." Das, was der Steig anzieht, sind Wanderer. Diese kommen überwiegend aus Nordrhein-Westfalen. Die meisten Menschen dort seien deutlich schneller im Sauerland. Doch offensichtlich ist ihnen die Eifel lieber - was sich auch mit Ergebnissen der Wanderstudie 2014 deckt.
Bei dieser Studie wurden die Teilnehmer nach ihren präferierten Wandergebieten befragt. Auf Platz eins lag der Schwarzwald, auf Platz 30 das Fichtelgebirge. Und auf Platz zwölf landete immerhin die Eifel - drei Plätze vor dem Sauerland.
Die Eifel ist damit die bekannteste Wanderregion in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. "Bis heute haben 1,7 Millionen Besucher die Internetseite des Eifelsteigs besucht", sagt ET-Geschäftsführer Wolfgang Reh. Die Besucher im Internet lassen sich ohne Aufwand zählen. Genau wie die knapp 3000 Freunde auf Facebook. Weitaus schwieriger ist es, die Wanderer auf dem Eifelsteig zu zählen. Denn diese tauchen höchstens in den Statistiken der Beherbergungs- und Tourismusbetriebe auf. Dort allerdings sorgen sie dafür, dass die Rückschlüsse aus diesen Statistiken weitgehend positiv sind. "Seit Eröffnung hat die Eifel Tourismus GmbH 8000 Wanderer mit drei Millionen Euro Umsatz auf den Eifelsteig geschickt", erklärt Reh.Erfreuliche Entwicklung


Über die tatsächliche Zahl aller Wanderer sagt das zwar nur wenig, doch für Hotelier Tobias Stadtfeld steht außer Frage, dass die erfreuliche Entwicklung seines Betriebs vor allem mit dem Eifelsteig und dem in diesem Pfad integrierten Lieserpfad zusammenhängt. Und das obwohl sein Hotel sogar einige Kilometer abseits der belibten Wanderstrecke liegt. "Wir haben 2011 die Kapazitäten in unserem Hotel verdoppelt", sagt Stadtfeld. "Ganz einfach, weil die Nachfrage da war."Extra

Der Eifelsteig führt von Aachen nach Trier und hat eine Gesamtlänge von 313 Kilometer, verteilt auf 15 Etappen, die jeweils zwischen 14 und 27 Kilometer lang sind. Entlang des Pfads wurden nach Vorgaben des Wanderwegleitfadens Rheinland-Pfalz 781 Schilder, 578 Markierungsposten, 106 Holzbänke, 18 Holztische sowie 30 Eifelsteig-Liegen errichtet. Darüber hinaus werden jedes Jahr bis zu 800 (überwiegend auf Bäume gesprühte) Markierungsmarken erneuert. Zuständig dafür sind die 26 Wegepaten, die in Zusammenarbeit mit den 15 Anrainerkommunen die Pflege der einzelnen Etappen übernehmen. uheExtra

Mehr Übernachtungen: Um einen möglichst hohen und einheitlichen Qualitätsstandard zu erhalten, hat sich im Zuge der Eifelsteiggründung auch eine so genannte Angebotsgruppe gegründet, der mittlerweile 60 Hotels und Gastronomiebetriebe entlang des Eifelsteigs angehören. Zur Gruppe gehören Beherbergungsbetriebe, die zwischen 0 und 15 Kilometer vom Eifelsteig entfernt sind. Laut einer Umfrage hat sich für 90 Prozent dieser Betriebe die Geschäftslage seit Einführung des Steigs vor fünf Jahren verbessert. Rund 70 Prozent der Betriebe verzeichnen eine Zunahme an Übernachtungen. Zudem, so die Betreiber, seien unter den Gästen auch neue Zielgruppen. uhe

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