Fundiert und vorbildlich

WITTLICH. Sie bilden viel aus, sie bilden fundiert aus, und sie geben auch benachteiligten Jugendlichen eine Chance: Landrätin Beate Läsch-Weber und HWK-Präsident Rudi Müller ehrten fünf Betriebe des Landkreises für die große Verantwortung, die sie damit für die nächste Generation übernehmen.

 Immer ein schöner Termin für Landrätin Beate Läsch-Weber: Am Mittwoch ehrte sie gemeinsam mit HWK-Präsident Rudi Müller (hinten, Dritter von links) vorbildliche Ausbildungsbetriebe im Handwerk. Diesmal waren es Tischlermeister Gerhard Freis (ganz links), Thomas Klein (Dritter von links) von der Firma Gotthard Lehnen, Geschäftsführer Werner Fehmer (Dritter von rechts), Bäcker Richard Linden (vorn Zweiter von links) und Versorgungstechniker Rudolf Müller (vorne links). TV-Foto: Petra Geisbüsch

Immer ein schöner Termin für Landrätin Beate Läsch-Weber: Am Mittwoch ehrte sie gemeinsam mit HWK-Präsident Rudi Müller (hinten, Dritter von links) vorbildliche Ausbildungsbetriebe im Handwerk. Diesmal waren es Tischlermeister Gerhard Freis (ganz links), Thomas Klein (Dritter von links) von der Firma Gotthard Lehnen, Geschäftsführer Werner Fehmer (Dritter von rechts), Bäcker Richard Linden (vorn Zweiter von links) und Versorgungstechniker Rudolf Müller (vorne links). TV-Foto: Petra Geisbüsch

"Das Handwerk ist flexibel und innovativ und eine zentrale Säule unseres mittelständisch geprägten Landkreises", leitete die Chefin von Bernkastel-Wittlich ein. Es ist einer ihrer liebsten Termine im Jahr, wenn vorbildliche Unternehmer und Ausbilder in den Prunksaal der Verwaltung kommen und die Anerkennung für ihr Engagement in Sachen Ausbildung entgegennehmen. "Nur mit einem fundiert erlernten Beruf versetzen wir junge Menschen in die Lage, ihre Zukunft selbst in die Hand zu nehmen." In den Fokus der Öffentlichkeit stellten Läsch-Weber und HWK-Präsident Rudi Müller die Design- und Tischlerwerkstatt Gerhard Freis aus Lieser. Seit der Betriebsgründung vor 14 Jahren hat Freis 16 Lehrlinge ausgebildet. Seine Arbeitsfelder sind die qualitativ hochwertige Einrichtung von Kliniken, Praxen, Büros und Apotheken bis hin zu individuellen Möbeln für Privathaushalte. Seine Erkennungsmerkmale: klares Design und eine schlichte Formgebung. 1987 hatte Thomas Klein seinen Betrieb gegründet. Sieben der insgesamt 24 jungen Menschen, die seitdem bei Klein Elektronik ausgebildet wurden, blieben dort. In all den Jahren hat man ein gutes Händchen bewiesen: Der Landessieger des Elektromaschinenbauerhandwerks 2006 stammte aus dem Wengerohrer Betrieb mit eigener Entwicklungsabteilung, in dem über 4000 verschiedene Geräte gefertigt werden.Größte Herausforderung sind die Altbewerber

Nicht ganz einfach hat es die Bauunternehmung Gotthard Lehnen aus Wittlich mit ihren Azubis. In dieser Branche bewerben sich die Jungen oft erst, nachdem sie anderweitig Absagen erhalten haben, erzählte Geschäftsführer Werner Fehmer. Dennoch versuche man es immer wieder. Von derzeit 65 Mitarbeitern im Hoch-, Brücken-, Wege- und Straßenbau stehen sieben in der Ausbildung; insgesamt waren es in 40 Jahren 35 Jugendliche. Seit 1987 ist die Bäckerei Wildbadmühle aus Traben-Trarbach in Familienbesitz. Mit zwei Verkaufsstellen hat Richard Linden begonnen, zur Zeit befindet sich in Ulmen Filiale Nummer 9 im Aufbau. 27 Azubis gehen auf das Konto der personalintensiven Bäckerei, die inzwischen 73 Menschen beschäftigt, acht davon mit Lehrvertrag. Die Nachfolge ist bei Lindens gesichert. Gleich zwei Söhne bereiten sich auf die spätere Betriebsübernahme vor. Ebenfalls aus Traben-Trarbach reisten Rudolf Müller Senior und Junior zur Ehrung an. 1991 hatte der Sohn als diplomierter Versorgungstechniker das 1950 in Osann-Monzel gegründete Unternehmen übernommen. 18 Beschäftigte erarbeiten Gesamtkonzepte für den sich stetig wandelnden Komplex Heizung, Sanitär, Wohnungslüftung und Solartechnik. 21 Azubis haben die Müllers im Laufe der Jahre in den Beruf begleitet. Als größte Herausforderung für die nahe und ferne Zukunft nannte Müller die vielen Altbewerber. Dies seien oft sogar Jugendliche mit guten Noten, manchmal auch nicht mehr ganz junge Menschen. Er mahnte an: "Viele unserer Betriebe wissen noch gar nicht, dass die demografische Entwicklung schon in vollem Gang ist." Eine Attraktivitätssteigerung der Handwerksbetriebe insgesamt sei von Nöten, um sie für den Nachwuchs interessant zu halten.

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