Gegen Gewalt in Beziehungen

WITTLICH. (red) Das Land Rheinland-Pfalz fördert in diesem Jahr zwei neue Interventionsstellen gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen in den Bereichen der Polizeidirektionen Koblenz und Wittlich, wie Frauenministerin Malu Dreyer mitteilte.

"Damit wird der im vergangenen Jahr vom Landtag beschlossene Ausbau des rheinland-pfälzischen Interventionsnetzes gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen fortgesetzt", so die Ministerin. Ausschlaggebend für die Standortauswahl ist, dass im Polizeidirektionsbereich Wittlich das Hilfsangebot für Opfer von Beziehungsgewalt noch nicht ausreichend ist, so die Ministerin. Als Übergangslösung fördere das Land in Bitburg seit 2005 ein über Fallpauschalen finanziertes vorbeugendes Beratungsangebot der Caritas Westeifel. Am Auswahlverfahren für die Trägerschaft der neuen Einrichtung wird der Regionale Runde Tisch beteiligt.Polizei vermittelt Kontakte

Derzeit bezuschusst das Land nach Angaben der Ministerin sechs Interventionsstellen in Westerburg, Trier, Mainz, Kaiserslautern, Ludwigshafen und Bad Kreuznach. Sie verfolgen einen so genannten proaktiven (vorbeugenden) Ansatz und nehmen nach polizeilicher Vermittlung zeitnah Kontakt zu den von Gewalt in engen sozialen Beziehungen betroffenen Frauen auf. Insbesondere leisten sie kurzfristige Krisenintervention und psychosoziale Erstberatung, geben Informationen zu den rechtlichen Möglichkeiten und bieten Schutz- und Sicherheitsplanung, oft in Zusammenarbeit mit der Polizei. Die Arbeit der Interventionsstellen laufe sehr erfolgreich, der proaktive Ansatz werde sehr gut angenommen, sagte die Ministerin. Eine Evaluation habe ergeben, dass 93 Prozent der betroffenen Frauen sich bei erneuter Gefahr wieder an die Interventionsstelle wenden würden. Im Unterschied zu üblichen Beratungsstellen könnten mit diesem Ansatz auch Frauen erreicht werden, die von sich aus eine solche Stelle nicht aufsuchen würden.

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