Ermittler untersuchen Geisterfahrer-Unfall mit drei Toten

Hetzerath · Nach dem schweren Unfall auf der A 1 bei Hetzerath, bei dem ein 31-jähriger Vater und zwei seiner Kinder starben, schweben zwei weitere Kinder und die Unfallverursacherin noch immer in Lebensgefahr. Nun prüft die Staatsanwaltschaft: Warum fuhr die 60-Jährige in falscher Richtung von einem Rastplatz auf die A1?

 Eines der total zerstörten Autos nach dem Frontalzusammenstoß auf der A1 bei Rivenich, der von einer 60 Jahre alten Geisterfahrerin verursacht wurde.

Eines der total zerstörten Autos nach dem Frontalzusammenstoß auf der A1 bei Rivenich, der von einer 60 Jahre alten Geisterfahrerin verursacht wurde.

Foto: Agentur Siko
 Drei Menschen sind bei einem Frontalzusammenstoß auf der A1 bei Rivenich (Kreis Bernkastel-Wittlich) gestorben.

Drei Menschen sind bei einem Frontalzusammenstoß auf der A1 bei Rivenich (Kreis Bernkastel-Wittlich) gestorben.

Foto: Klaus Kimmling



Die tödliche Geisterfahrt einer Frau auf der Autobahn 1 am Montag beschäftigt die Staatsanwaltschaft Trier. Bei der Kollision waren drei Menschen ums Leben gekommen: ein 31 Jahre alter Vater und zwei seiner Kinder im Alter von 7 und 9 Jahren. Seine anderen beiden Kinder wurden schwer verletzt. Nach Angaben der Ermittler vom Dienstag wären für die 60 Jahre alte Autofahrerin fahrlässige Tötung oder Gefährdung des Straßenverkehrs denkbar.

Unverändert schlecht sei der Zustand der zwei Kinder und der Unfallverursacherin, die nach dem Unfall mit schwersten Verletzungen in Krankenhäuser gebracht werden mussten, sagte ein Sprecher der Autobahnpolizei Schweich am Dienstag.

Der Frontalzusammenstoß ereignete sich am Montag gegen 15.45 Uhr. Die Frau aus der Eifel setzte nach einem Stopp auf dem Parkplatz Rivenich ihre Fahrt fort. Statt wie vorgeschrieben wieder auf die Autobahn in Richtung Wittlich zu fahren, lenkt sie den Golf in Richtung Trier zurück - auf der falschen Richtungsfahrbahn.

Auf der Überholspur unterwegs, konnten einige entgegenkommende Fahrzeuge der Frau noch ausweichen. Etwa 1000 Meter nach dem Parkplatz kollidierte ihr Wagen dann mit hoher Geschwindigkeit mit einem Auto aus dem Rhein-Lahn-Kreis. Darin saßen ein 31-jähriger Mann und seine vier Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren.

Noch am Unfallort starben der Mann und seine Tochter. Sein Sohn erlag nach Angaben der Polizei kurze Zeit später im Krankenhaus seinen Verletzungen. Auch die zwei weiteren Kinder des 31-Jährigen und die 60-jährige Unfallverursacherin wurden schwerst verletzt. Während die Geisterfahrerin in einem Krankenhaus in Koblenz behandelt wird, wurden die zwei anderen Kinder in Kliniken in Trier und das Saarland gebracht. Sie mussten aus den völlig zertrümmerten Fahrzeugen herausgeschnitten werden.

Nach dem Eintreffen der Rettungskräfte wurde die Autobahn in Fahrtrichtung Wittlich voll gesperrt. Die Folge waren ein kilometerlanger Stau auf der Autobahn und überlastete Ausweichstrecken mit stockendem Verkehr. Zeitweise kam der Verkehr bis hinter das Moseltaldreieck zum Erliegen. Die A1 war bis etwa 20 Uhr voll gesperrt. Zur Bergung und Rettung der Unfallbeteiligten befanden sich drei Rettungshubschrauber, mehrere Einsatzfahrzeuge von DRK und benachbarter Feuerwehren mit insgesamt 50 Einsatzkräften vor Ort.

Die Staatsanwaltschaft Trier hat zur Klärung der genauen Umstände ein Unfallgutachten in Auftrag gegeben. Zeugen werden gebeten, sich bei der Autobahnpolizei Schweich (Telefon 06502-91650) zu melden.

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