Gekrönter Brückenbauer

Europa wächst: Im Rahmen des luxemburgischen Kulturhauptstadt-Jahrs zeigt das Kloster Himmerod im Museum "Alte Mühle" aus diesem Anlass eine Bulgarien-Ausstellung, die am Samstag, 5. Mai, mit einer Vesper in der Abteikirche und einem folkloristischen Feuertanz eröffnet wird.

Himmerod. (scho) Konstantin hat 1700 Jahre nach seiner Proklamation zum Kaiser in Trier wieder einen Fuß in der Tür, einen sehr großen sogar. Eine Ausstellung im Rheinischen Landesmuseum in Trier mit rund 2000 Exponaten aus der ganzen "damaligen Welt" würdigt den Kaiser, der später Konstantinopel gründete und den Westen mit dem Osten verband (der TV berichtete, weitere Infos zur Ausstellung, die am 2. Juni eröffnet wird, gibt es auch im Internet unter www.konstantin-ausstellung.de).Ikonen, Zeitgenössisches und der Feuertanz

Durch die Anerkennung und Förderung des Christentums hat der römische Kaiser die Geschichte Europas tiefgreifend geprägt. Dieser Umschwung am Beginn des vierten Jahrhunderts wird allgemein mit "Konstantinische Wende" bezeichnet. Konstantin führte den Titel und verstand sich auch als "Pontifex maximus" - größter Brückenbauer. Aus diesem Anlass zeigt das Museum "Alte Mühle" des Klosters Himmerod eine Bulgarien-Ausstellung, die sich mit dem kirchengeschichtlichen und religiös-spirituellen Gesichtspunkt des "Brückenbaus" beschäftigt. Gezeigt werden unter dem Titel "Beitrag der bulgarischen Kultur zur europäischen Zivilisation" 42 Exponate aus bulgarischer Liturgie (etwa ein Chormantel), alte Ikonen und zeitgenössische bulgarische Kunst. Allein 31 Exponate hat das Nationale Museum der Bulgarischen Orthodoxen Kirche in Sofia für die Himmeroder Ausstellung zur Verfügung gestellt. Eröffnet wird die Bulgarien-Ausstellung im Kloster Himmerod am Samstag, 5. Mai, um 16.30 Uhr mit einer Vesper in der Abteikirche. Anschließend sprechen Abt Bruno Fromme und Svetlan Stoev, Leiter der Außenstelle der Bulgarischen Botschaft in Bonn. Nikola Hadshiev, Direktor des Nationalen kirchlich-historischen Museums in Sofia, führt in die Ausstellung ein. Musikalisch umrahmt wird die Vernissage von Künstlern des Theaters Trier unter Leitung von Vera Ilieva. Höhepunkt am Samstagabend (gegen 20 Uhr) ist der Auftritt der Internationalen Tanzgruppe "Boyana" aus Saarbrücken, die mit traditioneller Folklore unterhalten und einen Feuertanz zu Ehren von Konstantin und Helena bieten. Ein zweites Mal ist der Feuertanz am Sonntag, 6. Mai, um 18 Uhr zu sehen. Sowohl mit der Bulgarien-Ausstellung, wie auch mit der Vesper und den begleitenden theologischen und künstlerischen Vorträgen, Seminaren und Gesprächen (weitere Infos hierzu im Internet unter www.abtei-himmerod.de) will das Kloster auf diesem Weg einen Beitrag leisten, damit Christen aus Ost und West weiterbauen an der "Brücke", die einst Kaiser Konstantin schlug. Zumal Bulgarien doch seit Anfang dieses Jahres in die EU aufgenommen wurde und Europa weiter zusammenwächst.

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