Zell. Leni (3) liegt quer auf dem gekachelten Fußboden. Gemeinsam mit ihrer Freundin Ava (6) baut sie ein Haus aus Legosteinen. Mitten in der Kirche auf der Marienburg bei Zell, während des Gottesdienstes. Aber auch die anderen Gottesdienstbesucher sind am Basteln. Denn gemeinsam erschaffen sie eine Krippe aus Legosteinen - unter dem Motto "Himmlische Bausteine".
Seit dem ersten Adventssonntag können Gottesdienstbesucher, Gästegruppen, aber auch Wanderer, die nur zufällig an der Kirche der Jugend auf der Marienburg vorbeikommen, die Krippe mitgestalten. In der ersten Woche ging es um die Grundbausteine: Was ist den Menschen wichtig? "Blick auf das Wesentliche", "Weihnachtsbaum" und "Liebe" steht so etwa auf einer kleinen Säule aus gelben, blauen und grünen Steinen. In der zweiten Woche wurden die Besucher eingeladen, Orte zu bauen, in denen sie sich geborgen fühlen. Anschließend werden all die Werke miteinander verbunden. Dann sollen die Besucher einen Weg in die Mitte gestalten, "um zu zeigen: egal in welchem Haus ich lebe, es fehlt etwas, wenn ich mich nicht zur Mitte aufmache", sagt Birgit Laux von der Fachstelle Plus für Kinder- und Jugendpastoral auf der Marienburg. Die Bewegung stehe auch für das Aufmachen zur Krippe hin. Die Krippe sei dynamisch, erklärt Laux. "Wir wollten nicht einfach etwas bauen und dann vorsetzen", sagt Laux weiter. Aus den Anliegen und Ideen vieler Menschen sollte etwas entstehen. Sie könnten mit ihnen Individuelles schaffen, wie sie selbst sind. Und sich kreativ betätigen. Noch bis zum Neujahrsgottesdienst können Besucher an der Krippe mitarbeiten. Zu sehen ist das Werk danach bis zum 2. Februar. Anschließend werden die Legosteine, die von vielen Familien für das Projekt gespendet worden sind, weitergegeben. Kinder aus Flüchtlingsfamilien sollen dann die bunten Steine erhalten. red