Geschichten rund um den "Teufelsstein"

"Unser Stein hüpft nicht, aber sind wir mächtig stolz auf ihn", sagen Walter Kappes, Hans Riehl und Alfons Stoffel aus Altrich. Seit Frühjahr 2007 ist der Teufelsstein an der Dicken Eiche platziert. Es ranken sich viele Geschichten um den Findling aus Grauwacke.

 Sie haben den Teufelssten gerettet: Hans Riehl, Walter Kappes und Alfons Stoffel. Jetzt spielen Altricher Kinder auf dem sagenumwobenenen Findling. TV-Foto: Erich Gerten

Sie haben den Teufelssten gerettet: Hans Riehl, Walter Kappes und Alfons Stoffel. Jetzt spielen Altricher Kinder auf dem sagenumwobenenen Findling. TV-Foto: Erich Gerten

Altrich. Vor wenigen Wochen, als Hans Riehl aus Altrich den Bericht zum springenden Stein aus dem Nachbarort Osann im TV gelesen hatte, war für ihn klar: Jetzt erzählen wir die Geschichte vom Teufelsstein, der seit einigen Monaten an der Altricher Dicken Eiche zu bewundern ist. Vor gut einem Jahr lugte der mannshohe Findling aus Grauwacke zusammen mit drei weiteren an einem Feldweg auf halber Strecke zwischen Altrich und Salmrohr aus dem Erdreich hervor. Dann kamen die Bagger zum Bau der B 50 neu und waren drauf und dran, den sagenumwobenen Stein zu entfernen. Hans Riehl und seine Frau Gertrud sowie Riehls Jahrgangskollege Alfons Stoffel bemühten sich um die Rettung des Steines. Zuerst herrschte Enttäuschung, denn die Gemeindeoberen in Altrich zeigten kein Interesse wegen der Transportkosten. So wandten sich die Männer an Horst Lörsch vom Planungsteam der Straßenbauverwaltung. Mit Erfolg, denn dieser organisierte kurzerhand den kostenfreien Transport an den neuen Standort, weit näher am Dorf als bisher. "Drei Gründe sind es, warum wir uns für den Erhalt eingesetzt haben", erzählt Walter Kappes, der gleich mehrere Geschichten vom Teufelsstein kennt. "Zum einen soll Altricher Geschichte erhalten bleiben, zum anderen kennen selbst viele Altricher und erst recht die Neubürger den Stein nicht, das könnte integrierend wirken, und zum dritten soll unseren Nachkommen ein Kulturgut erhalten bleiben."Hilfe bei der Erziehung der Kinder

Kappes berichtet, dass er als Kleinkind in den 40er Jahren traditionell von seinem Opa auf den Stein gesetzt wurde, ängstlich zwar, immerhin war es der Teufelsstein. Sein Opa wurde auch schon von seinem Großvater auf den Stein gesetzt, das war in der Zeit um 1880. Pragmatische Zwecke erfüllte der Stein bei der Erziehung der Kinder: "Ich musste mit meiner Mutter in den Wald Reiserschanzen für den Backofen schneiden. Wenn wir beim Teufelsstein vorbeigingen, meinte Mutter: Also wenn du nicht brav bist und nicht arbeitest, dann kommt auf dem Rückweg der Teufel raus und holt dich. Und schon habe ich gearbeitet." Alfons Riehl weiß von Erzählungen der Altricher Klausen-Pilger: "Das Pilgern gefalle dem Teufel nicht. Deswegen hat er Steine auf die Pilger geworfen." Einer davon sei der Teufelstein gewesen. Während die Männer erzählen, kommen Spaziergänger und Radfahrer an der Dicken Eiche vorbei. Zwei Kinder klettern auf den Teufelsstein und rutschten an ihm herunter, fast wie am Trierer Domstein. Mit dem neuen Standort scheinen Walter Kappes, Hans Riehl und Alfons Stoffel die richtige Wahl getroffen zu haben. Der Vergleich mit dem Trierer Domstein passt ebenfalls. Denn Walter Kappes kennt noch eine Sage: "Der Teufel ist über die Erde gekreist und hat gesehen, dass in Klausen eine Kirche gebaut wird. Schnell flog er in die Eifel, um Steine zu holen, damit er damit die Kirche zertrümmern könne. Aber bei Altrich wurden ihm die Steine zu schwer und er hat sie fallen gelassen."

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