"Halloween"-Randale

WITTLICH. (sos) Mehrere Schlägereien, darunter auch einige im "Oktoberfestzelt" meldet die Polizei. Sie verhinderte zudem, dass sich Betrunkene ans Steuer setzten und kümmerte sich um Minderjährige, die nachts unterwegs waren.

Aggressive Stimmung unter Alkoholeinfluss: Aus der Nacht zum 1. November meldet die Polizei mehrere Zwischenfälle im Bereich des Oktoberfestes. Ein Security-Mitarbeiter verwehrte einem Besucher den Zutritt zum Zelt, worauf eine Polizeistreife den betrunkenen Gast über seine Rechte belehren musste. Außerdem wurden mehrere Störer vom Festplatzgelände verwiesen, weil sie einem Reisebus an der Nachhausefahrt hindern wollten. Einer der Störer erstattete Strafanzeige gegen einen Busfahrer, weil er von diesem geschlagen worden sei. Laut Polizei wurden auch mehrfach angebliche Massenschlägereien im Zelt gemeldet, in keinen Fall wurde jedoch Anzeige bei der Polizei erstattet, die ständig vor Ort präsent war. Außerdem hätten die 25 Sicherheitskräfte des Veranstalters alle Hände voll zu tun gehabt, an den Eingängen und im Zelt die stark angeheizte Stimmung in ruhige Bahnen zu bringen. Um Verletzte, die entweder vom Tisch gefallen waren oder nach sonstigen Zwischenfällen Hilfe brauchten, kümmerte sich der Malteser Hilfsdienst. Er war mit zwei Rettungswagen und zwölf Sanitätskräften ohnehin vor Ort. Als aber vor 1 Uhr die Lage zu eskalieren drohte, alarmierte der Einsatzleiter Klaus Braband weitere Einheiten. Laut Alexander Becht (DRK) kamen noch 25 zusätzliche Kräfte von DRK und Maltesern plus vier Rettungswagen und zwei Krankenwagen zum Festzelt. "Die rasche Entscheidung des Kollegen war richtig", sagt Becht. Man habe im Zelt über 30 Verletzte behandelt, zehn Menschen wurden ins Krankenhaus gebracht. Anfangs seien zwei, dann drei Notärzte vor Ort gewesen. "Es gab zum Beispiel Schnittwunden, Ausrenkungen und Armbrüche", sagt Alexander Becht. Er lobt neben Klaus Braband auch die Veranstalter, die durch Abbrechen der Musik, Lautsprecherdurchsagen, Einstellung des Ausschanks und das Separieren von Gewalttätigen durch die Security vorausschauend gehandelt hätten. "Es waren schätzungsweise 4000 überwiegend junge Menschen am feiern. 5500 fasst das Zelt. Darunter gab es einige wenige, die für Unruhe sorgten. Die Security-Leute haben sie direkt aussortiert", sagt Klaus Braband. Auch er betont, dass der Abbruch der Veranstaltung um 1 Uhr entscheidend dafür war, dass die Situation nicht weiter eskalierte. Um 2 Uhr war das Zelt geräumt. Klaus Braband sagt: "Es gab keine Massenschlägerei. Viele Verletzungen waren einfach Folge des ausgelassenen Feierns." Derweil gab es auch vor dem Zelt viel zu tun. Dort verhinderte die Polizei, dass Betrunkene Auto fuhren. So habe ein Angetrunkener in der Röntgenstraße seinen Wagen gesucht, obwohl dieser am Schlossplatz stand. Der Mann wollte dann auf der Polizeiwache den Verlust des Autos melden. Er musste seine Fahrzeugschlüssel bis zur Ausnüchterung in amtlicher Verwahrung lassen. Jugendliche auf frischer Tat "erwischt"

Auch am Busbahnhof, ZOB, gab es am Halloween-Abend Schläge zwischen zwei rivalisierenden Gruppen. Als die Polizei eintraf, hatte sich eine davon in Richtung Innenstadt entfernt. Laut Polizeibericht wurde niemand erkennbar verletzt, aber ein Butterfly-Messer wurde gefunden. Das zieht eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz nach sich. Weiterhin brachte die Polizei einen 13- und einen 14-Jährigen nach Mitternacht nach Hause. Die beiden Kinder waren mit dem Fahrrad auf der B 49 ohne ausreichende Beleuchtung unterwegs. Auch ein stark betrunkenes Geschwisterpaar (14 und 15 Jahre alt) aus Landscheid, das in der Karrstraße unterwegs war, wurde von der Polizei nach Hause gebracht. In der Nacht zum Donnerstag wurden mehrere Jugendliche auf frischer Tat "erwischt". Sie wollten bei einem Getränkehändler in der Röntgenstraße Leergut stehlen. Nachdem sie durch ein Loch im Werksgelände mehrere Kisten Leergut zum Abtransport bereitgestellt hatten, traf eine Polizeistreife ein und vereitelte die Tat.

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