Haydn und Brahms am Boden zerstört

Militärgebäude weichen Einfamilienhäusern: Sieben der 17 Wohnblocks im Wittlicher Konversionsgebiet "Klausener Weg" sind bereits abgerissen, die ersten zehn Grundstücke verkauft. Mitte 2008 sollen auch die restlichen Blocks dem Erdboden gleich sein.

Wittlich. Gespenstig leer wirkt Wittlichs Konversionsgebiet "Klausener Weg", wenn die sonst lärmenden Abrissarbeiten mal ruhen. Dann unternimmt der ein oder andere Spaziergänger einen Abstecher in das innenstadtnahe Gebiet, um sich von dem Wandel auf der 4,3 Hektar großen Fläche ein Bild zu machen. Als die Abrissbirne vergangenes Jahr bei Haus "Wagner" zuschlug - der erste Wohnblock, der dran glauben musste - wuchsen auf den Balkonen junge Birken und die Hecken wucherten teils bis zum ersten Stockwerk. Inzwischen sind die meisten der Blocks, die alle Namen großer Komponisten tragen, geräumt. Vor den Häusern lagern rausgerissene Türen, Einbauschränke, Fensterrahmen und mehr. Das Abbruchmaterial der zertrümmerten Häuser wird vor Ort gebrochen, aufbereitet, sortiert und von den beiden Bitburger Investoren Jürgen Fandel und Marco Palzkill weitervermarktet. So türmen sich inzwischen hinter dem ehemaligen französischen Supermarkt Berge mit größerem und kleinerem Geröll. 70 Grundstücke sind noch frei

Sieben der einst 17 Wohnblocks sind bereits dem Erdboden gleich, von Haus "Boulez" steht nur noch die Hälfte, in "Brahms" rumpelt der zerkleinerte Bauschutt durch die zerbrochenen Fenster rein. Hier und da lassen die Überreste der Tapete noch den Geschmack der Vormieter erahnen. Doch seit die Franzosen das Gelände 1999 verlassen haben, hat dort niemand mehr gewohnt. Auf dem einstigen Militärgebiet entsteht Platz für Einfamilienhäuser (der TV berichtete). Vermarktet werden die Grundstücke von Paul Sünnen Immobilien. "Zehn Grundstücks-Verkäufe sind bereits beurkundet, 20 Grundstücke sind reserviert, 70 Grundstücke sind noch frei", sagt Wolfgang Laux, Inhaber des Wittlicher Immobilienbüros. Zwischen 110 und 125 Euro pro Quadratmeter kosten die Flächen, die zwischen 500 und 700 Quadratmeter groß sind. Bald wird es also im "Klausener Weg" ähnlich weiter gehen, wie auf der benachbarten Konversionsfläche "Alte französische Schule", wo bereits die ersten Einfamilienhäuser fast fertig sind. "Momentan verfüllen wir die Flächen der bereits abgerissenen Gebäude", sagt Jürgen Fandel, Investor der gleichnamigen Bitburger Bauunternehmung. Etwa sechs Wochen dauert der Abriss eines Wohnblocks. Als nächstes stehen die sechs Blocks zwischen dem "Klausener Weg" und der französischen Straße auf dem Abrissplan. Etwa drei Monate werden vergehen, dann wandert auch der Rest von "Haydn" auf den großen Bauschutt-Berg. Mitte 2008 sollen die Abriss-Arbeiten abgeschlossen sein. Fandel: Es geht zügig voran. Wir liegen im Zeitplan."

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