Heiß, weiß und aus Wittlich

Das Kinderkarussell wird in diesem Jahr volljährig: 18 Jahre dreht es sich schon auf dem Wittlicher Weihnachtsmarkt. Länger ist das Weingut Mertes dabei: Seit einem Vierteljahrhundert schenkt es weißen Glühwein aus.

 Sie feiern silbernes Weihnachtsmarkt-Jubiläum mit ihrem weißen Glühwein: Simone und Axel Mertes. TV-Foto: Sonja Sünnen

Sie feiern silbernes Weihnachtsmarkt-Jubiläum mit ihrem weißen Glühwein: Simone und Axel Mertes. TV-Foto: Sonja Sünnen

Wittlich. Heute hier, morgen dort: Das galt auf Jahre bezogen für den gestern eröffneten Wittlicher Weinnachstmarkt und dessen Stände. Premiere hatte die Veranstaltung 1981 am Platz an der Lieser. Die "Weihnachsmarkt-Pioniere" waren Gerdi und Wolfgang Roth sowie Wolfgang Friederichs. Sie starteten vor 26 Jahren mit dem "Open-Air"-Angebot in der Adventszeit. Im Jahr "Zwei" gesellte sich das Weingut Mertes dazu. Seither hat die Veranstaltung viele Wechsel er- und überlebt. Für das Weingut hieß das: mal Standaufbau vor der Freitreppe am Freckmann-Haus, mal vor dem Hotel Well, dann wieder auf dem Platz an der Lieser und schließlich zurück auf den Marktplatz. Dort findet man den heißen Weißen in den Spezial-Wittlicher Glühweinbechern nun wieder vorm Hotel Well. Im Vergleich zur Premiere 1981 ist das Gesamtangebot üppig. Der Markt unterliegt wohl einem "Jojo-Effekt", war er doch schon imposanter: Axel Mertes erinnert aber auch an die zwei Jahre dauernde professionelle Marktorganisation durch die Kölner Firma, die dann Bankrott machte. Dann engagierte sich die Firma Bungert, nun hilft der Stadtmarketingverein bei Organisation und Rahmenprogramm. Ob klein, ob groß, der Familienbetrieb setzt auf Stammkunden. "Wenn wir den Zuspruch haben wie in den vergangenen Jahren, bin ich zufrieden", sagt der Winzer. Er setze bewusst auf weißen Glühwein, für den Roten sorgte ja immer Wolfgang Roth und weiterhin das Café am Markt. Axel Mertes freut sich mit Frau Simone auf den speziellen Einsatz außerhalb von Wingert und Keller. Beide würden sogar lieber bis Weihnachten öffnen und bedauern, dass schon eine Woche vorher Schluss ist. Axel Mertes sagt: "Die Atmosphäre ist toll, besonders abends. Und so ein Markt gehört einfach in der Weihnachtszeit in eine Stadt wie Wittlich." Natürlich müsse man die "Gummistunden" durchstehen. Aber aufgeben, das gebe es nicht. "Schließen mussten wir nur zwei Mal. Ein Mal wegen Biltzeis und letztes Jahr, als es so stürmte", sagt Simone Mertes. Beide wissen: "Der Markt steht und fällt mit dem Wetter. Schlecht ist Regen, am schönsten Schnee." Und vielleicht kommen ja wieder Tage wie bei der ersten "Apres Ski Party". Der Winzer sagt: "Das war toll. Da war Stimmung fast wie zur Kirmes." Und warum sollte nicht Schnee sein silbernes Weihnachtsmarkt-Jubiläum "vergolden".

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