Hermann Simon folgt auf Hans Friderichs

Nach 18 Jahren hat Hans Friderichs vor über drei Monaten sein Ehrenamt als Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Stadt Wittlich auf eigenen Wunsch niedergelegt. Seinen Rat hat der frühere Bundeswirtschaftsminister weiter angeboten. Sein Nachfolger ist gefunden - Hermann Simon.

 Hermann Simon. Foto: privat

Hermann Simon. Foto: privat

Wittlich. Neue Köpfe gibt es im Kuratorium und Vorstand der Stiftung der Stadt Wittlich.

Zunächst hat Bürgermeister Joachim Rodenkirch im Juli die Nachfolge von Ralf Bußmer als Vorstandsvorsitzender übernommen. Dann verabschiedete sich Hans Friderichs im Alter von 77 Jahren mit den Worten: "Diese Stiftung hat ja keine Altersbegrenzung in ihrer Satzung, da habe ich mir die Grenze selber gesetzt, denn nur zu früh ist rechtzeitig."

Einen Monat später wurde bekannt, dass Generalvikar Georg Holkenbrink in das Gremium aufgenommen wird. Und jetzt hat die Stiftung, die per Ratsbeschluss 1991 gegründet wurde, in ihrer Jahressitzung auch einen neuen Kuratoriumsvorsitzenden gewählt. Der neue Kopf ist Hermann Simon.

Der gebürtige Hasborner Simon ist Senior Partner des Bonner Beratungsunternehmens Simon - Kucher & Partners und seit Start der Stiftung Kuratoriumsmitglied. Im Vorstand blieben der Bürgermeister und Bundesbankdirektor außer Dienst, Heinrich Reis, sowie Amtsgerichtsdirektor Peter Sauer unterstützt von Geschäftsführerin Simone Röhr.

Stellvertretender Vorsitzende des Kuratoriums wurde der Wittlicher Clemens Greve, der bereits Geschäftsführer der ältesten Bürgerstiftung Deutschlands mit Sitz in Frankfurt ist.

Weitere Kuratoriumsmitglieder sind neben Neuzugang Georg Holkenbrink: Rudolf Bollonia, Bernd Clemens und Jürgen Vellen. Weiterhin im Kuratorium engagieren sich wie bisher: Dieter Burgard, Anette Jondral, Elfriede Meurer, Stefan Moll, Thomas Oehlenschläger, Klaus Petry, Winfried Schabio, Norbert Thiel und Professor Jörg Vienken.

Rund 130 000 Euro für Kultur und Umwelt



Die Stiftung gibt neben den Personalien folgende Zahlen bekannt: 2009 bezuschusste die Stiftung mit 130 000 Euro den Bereich Kunst, Kultur, Wissenschaft, Forschung und Umwelt. Das Geld wurde verwendet für Veranstaltungen und Musikinstrumente der Wittlicher Musik-, Gesangvereine und Chöre, das Ausstellungsprojekt "Kunst an Hecken und Zäunen", das Festival SommerHeckMeck, das Mosel Musikfestival, die Eifel-Kulturtage, die Wittlicher Kulturtage, die Kinderkappensitzung und vieles mehr.

In den Bereich Soziales wurden 6700 Euro investiert. Außerdem gab es 12 913 Euro Zuschüsse für die Ferienfreizeit des Elternkreises behinderter Kinder, die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg Stamm St. Rochus, den Caritasverband Wittlich und die Sanierung des Bolzplatzes beim Haus St. Anton.

Der Bereich Sport wurde mit 35 353 Euro gefördert, beispielsweise etwa für Übungsleiter. Im Rahmen des Sportinvestitionsförderungsprogramms bewilligte die Stiftung 30 445 Euro etwa für den neuen Bouleplatz des Bouleclubs Saubrenner Wittlich, für Integra, den Sportverein Wittlich 1912, die JSG Wittlich-Lüxem-Minderlittgen-Hupperath, den Sportverein Rot-Weiß Türk Gücü, den Leichtathletik-Club Wittlich und den Wittlicher Turnverein 1883.

Für das Wirtschaftsjahr 2010 ist für Satzungszwecke ein Budget in Höhe von 159 767 EUR vorgesehen. EXTRA Stiftung Stadt Wittlich: Zum 31. Dezember 2008 belief sich das Stiftungskapital auf rund zehn Millionen Euro. Das Geld stammt ursprünglich aus dem Verkauf des zuvor in städtischen Besitz befindlichen Niederspannungsnetzes an die RWE. Seit 1999 wird das Kapital vom Deutschen Stiftungszentrum (DSZ) verwaltet, derzeit gibt es garantierte viereinhalb Prozent und ab 2010 vier Prozent Zinsen. Die Erträge der Stiftung laut der drei letzten Wirtschaftspläne: 2008 galten noch 432 200 Euro, 2009 waren es 398 000 Euro und für das kommende jahr 2010 sind 363 600 Euro Ertäge festgesetzt. (sos)

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