Herr Ludwig versteht die Frauen

Mit feinem Humor unterhielt Autor Dieter Sdun am Freitagabend im Mattheiserhof in Graach die Gäste. Die Kabarettisten Rudolf Geissler und Bernd Wolf parodierten Prominente. Dazu gab es hervorragende Graacher Weine.

Graach. (chb) Er ist kein Held, der Herr Ludwig, das wird den Besuchern des Kabarett- und Literaturabends in der Mattheiser Halle in Graach schnell klar. Er hat Angst, wird wütend und vieles ist ihm unheimlich. An die hundert Menschen waren gekommen, um sich die Geschichten, die Herr Ludwig in seinem Alltag erlebt, anzuhören. In kurzen Episoden, mit Titeln wie "Herr Ludwig versteht die Frauen", "Herr Ludwig fährt Auto" oder "Herr Ludwig wird alt", erzählt Autor Dieter Sdun wie Herr Ludwig sich Gedanken macht über Alltägliches, "Was ist normal?" "Was ist an mir interessant?" "Wer hilft eigentlich dem Arzt?". In seinem versteckten, feinen Humor erkennt sich der Zuhörer immer wieder, wird unterhalten, aber auch zum Nachdenken angeregt. Detailliert beschreibt Sdun einzelne Szenen — wie in Zeitlupe. Seine Romanfigur sitzt beispielsweise beim Arzt und sieht sich den Schrank im Flur an, um dann auf den Gedanken zu kommen, dass eigentlich der Arzt es ist, der hier wirklich sehr krank aussieht und dem er helfen will, sobald er selbst wieder gesund ist.

Zwischen den einzelnen Alltagserzählungen greifen die beiden Hörfunkjournalisten Bernd Wolf und Rudolf Geissler, mal als Ulla Schmidt, mal als Helmut Kohl oder Boris Becker, den Faden der Geschichte auf, um mit ihrem offenerem, herzhafteren Humor den Kabarett- und Literaturabend abzurunden. "Wir haben erst überlegt, ob das eigentlich passt, aber als wir uns dann zusammengesetzt haben, dachten wir das passt", erzählt Dieter Sdun.

Gepasst haben auch die Graacher Weine zu dem unterhaltsamen Abend. Zu jeder Geschichte ein Wein. Aber es war keine Weinprobe im herkömmlichen Sinn. Bianca Weber, ebenfalls Journalistin und Organisatorin des Abends, erzählte, warum der Wein zur Geschichte ausgesucht wurde, Weinkönigin Mareike I. erklärte den Wein in ein bis zwei Sätzen, und die Gäste konnten während des Literaturprogramms den Wein auf sich wirken lassen.

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