Hin und her um Halle

Dem Entwurf eines Kooperationsvertrages zwischen Kreis und Stadt zum Bau einer Großsporthalle am Cusanus-Gymnasium/Realschule hat der Stadtrat in nicht-öffentlicher Sitzung zugestimmt. Im öffentlichen Teil sorgte zuvor ein Gespräch zwischen Minister Bruch, dem Landtagsabgeordneten Dieter Burgard (SPD) und Günter Rösch (SPD) für Wallung.

Wittlich. (sos) In Anbetracht dessen, dass die Stadt Wittlich gemeinsam mit dem Landkreis kooperieren will, um eine Großsporthalle auf den Weg zu bringen, sorgte im Stadtrat ein am Donnerstag zur Ratssitzung vorgelegtes Schreiben von Innenminister Karl Peter Bruch an Dieter Burgard, (SPD), Stadtrat und Landtagsabgeordneter, sowie Günter Rösch (SPD) für heftige Reaktionen. Im Schreiben steht, der Minister sei von den beiden Politikern unter anderem "auf den Bau einer multifunktionalen Großraumhalle" in Wittlich angesprochen worden, die "als Nachfolgeprojekt für die nicht umgesetzte Stadthalle Wittlich im Gespräch" sei. Weiter werden Fördermöglichkeiten durch das Land in Aussicht gestellt, und es heißt weiter: "Bei der vorgenannten Konstruktion gehe ich davon aus, dass die im Gespräch dargestellte Nutzung des multifunktionalen Gebäudes im Sinne einer Stadthalle im Vordergrund steht." Nun hatte der Stadtrat mit 25 Ja- zu zwei Neinstimmen am 5. Juni beschlossen, mit dem Kreis eine "Dreifachhalle mit Tribünenanlage" zu errichten. Dass nun plötzlich von einer Multifunktionshalle die Rede sei, werteten CDU und FDP als eigenmächtige Hinwegsetzung über den Ratsbeschluss. Jörg Hosp (FDP) sagte, der Rat habe sich für eine Sporthalle und gegen eine Mehrzweckhalle entschieden und: "Herr Abgeordneter Burgard, Sie haben damit gegen eine eindeutige Ratsentscheidung gehandelt." Jörg Hosp forderte: "Herr Abgeordneter Burgard, legen Sie Ihr Stadtratsmandat nieder." Der Bürgermeister kritisierte, erst von der Landrätin Kenntnis vom Bruch-Schreiben und in einem Telefonat mit Burgard keinen Hinweis auf dessen Gespräche in Mainz erhalten zu haben.Dieter Burgard erklärte, Karl-Peter Bruch habe nach dem Besuch des Handballturniers (5. August) ein Gespräch am 14. August ermöglicht. Dort sei erklärt worden, der Sportstättenbauetat mache eine Förderung der Dreifachhalle erst 2012 möglich, und auf die Frage, wie man das Projekt schneller realisieren könne, sei der Investitionsstock ins Spiel gebracht worden. Stadtrat stimmt dem Vorvertrag mit dem Kreis zu

Der Innenminister habe damit einen Weg für frühere Zuschüsse aufgezeigt. "Hier soll unter dem Titel Mehrzweckhalle in den Maßen einer Dreifachhalle eine Förderung beantragt werden, bei der sowohl Schul- und Vereinssport wie auch den kulturellen Veranstaltungen Rechnung getragen werden kann. Da eine Förderzusage für eine Stadthalle grundsätzlich vor Jahren gegeben wurde und auch der Bedarf anerkannt ist, könnte so eine Förderung erfolgen", erklärt Dieter Burgard schriftlich und verweist auf Förderungen aus dem Investitionsstock etwa für die Trierer Arena. Später, im nicht öffentlichen Sitzungsteil, stimmte der Rat dem Vorvertrag zum Hallenprojekt mit dem Kreis zu. Seitens der Kreisverwaltung hieß es, die endgültige Fassung des Kooperationsvertrages solle dem Kreisausschuss am 17. September vorgelegt werden. Dieter Burgard wollte am gestrigen Freitag mit der Landrätin über die Angelegenheit sprechen. Weiterer Bericht folgt.

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