Im Atrium fällt der Vorhang

Die Stadt möge im Atrium des Cusanus-Gymnasiums Wittlich die Bühne nebst zugehörigen Vorhängen erneuern. Das wünschte die CDU. Aus Kostengründen ist der Stadtrat dagegen. Vorhänge und die Bühne sollen ab Mitte 2008 abgebaut werden.

Wittlich. Den desolaten Zustand der städtischen Bühnenanlage im Atrium zu ändern, hatte der CDU-Antrag im Sinn. Dazu hat die Verwaltung die Rechnung aufgemacht: Rund 43 000 Euro für die Neuanschaffung von Bühne und Vorhängen stünden "aufgrund der abnehmenden Nutzungszahlen des Atriums für öffentliche Veranstaltungen" in keiner Relation zum Nutzen.Neue Bühne kommt nicht in Frage

In der Kalkulation werden genannt: Bühne 30 000 Euro, Verdunklungsvorhänge an den Fenstern rund 5400 Euro, Hauptvorhang Bühne rund 5200 Euro und Seitenbehang 3300 Euro. Der Landkreis als Schulträger will nicht in das städtische Eigentum investieren, und auch den Stadträten inklusive der CDU, die den Antrag gestellt hat, ist das zu teuer. Sie lehnten die Erneuerung der Anlage ab.Der Schulleiter des Gymnasiums, Paul Lütticken, erklärt auf TV-Nachfrage: "Im Prinzip sind wir auf die Bühne nicht angewiesen. Wir akzeptieren durchaus, dass die Stadt das Atrium nutzt. Aber wir wollten dann die Bühne auf Dauer in einem ordentlichen Zustand haben." Wegen der Kosten ist der Stadtrat dagegen aber auch, weil immer weniger Besucher zu den städtischen Veranstaltungen kommen. Deshalb steht in den Erläuterungen zum Beschluss auch: "Die letzte Veranstaltung im Atrium ist das beschlossene Theaterstück am 9. Mai 2008. Die Vorhänge werden danach abgebaut, die Bühne kann vorerst stehen bleiben." Letzteres gilt theoretisch. Ab Mitte 2008 kann die Bühne abgebaut werden

So stand auch schon in den Erläuterungen für den Stadtrat, der Landkreis Bernkastel-Wittlich als Schulträger und auch der Schulleiter wollten, "die Nutzung für kulturelle Veranstaltungen der Stadt und von Dritten möglichst beenden". Die ständig aufgebaute Bühne behindere die schulische Nutzung, und es bestehe aus schulischer Sicht kein Bedarf, in der Schule oder im Atrium eine Bühne vorzuhalten. Der Pressesprecher der Kreisverwaltung, Alfons Kuhnen, erläutert auf TV-Nachfrage: "Seitens der Schule ist kein Bedarf für die vorhandene Bühne. Daher ist es nicht möglich, dass die Kreisverwaltung als Schulträger Kosten für die Unterhaltung der für schulische Zwecke nicht benötigten Bühne übernimmt. Laut Stadtratsbeschluss soll die Entscheidung über die weitere Nutzung der Bühne der Schule überlassen bleiben. Da das Cusanusgymnasium die Bühne nicht benötigt, ist der Abbau nach Ende der Spielzeit 2007/2008 vorgesehen. Der Schule steht dann mehr Raum im Atrium zur Verfügung." Die Stadt selbst will in Zukunft die ehemalige Synagoge als Theaterspielstätte im Sinne einer Kleinkunstbühne nutzen.Und für das Atrium als Veranstaltungsort erklärt der Schulleiter: "Ich könnte mir vorstellen, dass, wenn die städtische Bühne abgebaut wird, wir über eine mobile Bühne, die nicht so groß und massiv ist, nachdenken."

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