Im Hetzerather Ortskern geht's weiter voran

Hetzerath · 4,2 Millionen Euro sind seit 2002 aus dem Städtebauförderprogramm des Landes nach Hetzerath geflossen. Auch 2015 wird sich in der Gemeinde alles um die Ortskernsanierung drehen. Unter anderem sollen auf dem Gelände eines abrissreifen Hauses Parkplätze entstehen. Eine Privatperson hat der Gemeinde ein marodes Wohnhaus samt Scheune und Grundstück geschenkt.

Hetzerath. Ortsbürgermeister Werner Monzel hat allen Grund zur Freude: Eine Privatperson hat der Gemeinde Hetzerath ein Haus samt Grundstück an der Ortsdurchfahrt L 141 geschenkt. Im Rahmen der Ortskernsanierung, die in der rund 2200 Einwohner zählenden Gemeinde seit 2002 in vollem Gange ist, sollen auf dem 400 Quadratmeter großen Grundstück acht Parkplätze entstehen.
Das marode Gebäude soll abgerissen werden und Stellflächen Platz machen. Denn das alte Wohnhaus mit angebauter Scheune lasse sich nicht mehr sanieren, erklärt der Ortsbürgermeister. "Damit schaffen wir mehr Parkmöglichkeiten in der Ortsmitte", sagt Monzel. Die Maßnahme soll 100 000 Euro kosten.
35 neu sanierte Häuser


Doch auch bei diesem Projekt rechnet die Ortsgemeinde wieder mit finanzieller Unterstützung des Landes. Denn 2002 ist Hetzerath in das Städtebauförderprogramm des Landes aufgenommen worden (der TV berichtete). Seitdem haben 35 Bewohner im Ortskern ihre Häuser mit Fördergeld des Landes und der Ortsgemeinde saniert.
Auch die Ortsgemeinde hat zur Herrichtung einiger Plätze und beim Bau des Bürgerhauses Landeszuschüsse kassiert. Insgesamt erhielten die privaten Sanierer und die Ortsgemeinde Hetzerath 4,2 Millionen Euro. Zudem griff die Ortsgemeinde selbst ihren sanierungswilligen Bewohnern mit mehr als einer Millionen Euro unter die Arme.
"Das sind Investitionen, die langfristig über Generationen hinweg zu sehen sind", sagt Monzel. Obwohl die Obergrenze des Zuschusses bei 30 000 Euro liegt, haben einige Hetzerather viel Geld in die Hand genommen, um ihr Haus wieder auf Vordermann zu bringen. "Da waren heftige Projekte dabei", sagt Monzel. "Manche haben zwischen 400 000 und 500 000 Euro investiert. Da ging es nicht nur um den Außenanstrich, sondern bis an die Bausubstanz."
Im Jahr 2015 endet das Städtebauförderprogramm des Landes. Deshalb sei jetzt die letzte Möglichkeit, auf den Zug aufzuspringen und Fördergeld zu beantragen, erklärt der Ortsbürgermeister. Im Ortskern seien noch eine Hand voll Häuser, deren Sanierung für das Erscheinungsbild der Gemeinde wünschenswert sei, sagt er. Trotzdem ließe sich das Resultat der Landesförderung bereits jetzt sehen. Monzel: "Hetzerath erstrahlt in komplett neuem Gewand. Der Ortskern ist deutlich aufgewertet, die Wohnqualität deutlich gestiegen."
2015 löst sich ein weiteres Problem in Wohlgefallen auf. Wenn der Frost vorüber ist, beginnen auf dem ehemaligen Festplatz der Gemeinde die Bauarbeiten zum neuen Lebensmittelmarkt. "Wir rechnen damit, dass der Verbrauchermarkt Norma im Herbst eröffnen kann", sagt Monzel.
Derzeit müssen die Hetzerather noch nach Schweich oder Salmtal fahren, um sich mit Lebensmitteln einzudecken (der TV berichtete). "Wir haben zwar Bäckereien und eine Metzgerei, und auch die Tankstelle bietet einiges an, aber damit bekommen wir ein Komplettangebot, das man für das alltägliche Leben braucht", sagt der Ortsbürgermeister. Ansonsten sei Hetzerath gut ausgestattet. Monzel: "Das ist das i-Tüpfelchen."
Extra

Die Städtebauförderung des Landes hat das Ziel, die Erhaltung, Erneuerung und Entwicklung von Städten und Gemeinden zu gewährleisten. Der Einsatz der Fördermittel ist insbesondere darauf ausgerichtet, die zentralen Ortskerne zur dauerhaften Gewährleistung ihrer Funktion zu sichern und zu stärken. Die Zuwendung erfolgt grundsätzlich als Zuschuss. Bei privaten Maßnahmen ist ein Fördersatz bis 40 Prozent möglich. Wer sein Haus im ausgewiesenen Fördergebiet sanieren möchte, bekommt in der Regel jedoch nur einen Zuschuss von 20 bis 25 Prozent und einen Höchstbetrag bis zu 30 000 Euro. Bevor Geld fließt, muss allerdings ein Antrag gestellt und dieser auch bewilligt werden. cmo

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