Im Zeichen der Sau

WITTLICH. Für viele Wittlicher und ehemalige Wittlicher, aber auch für viele aus der näheren und weiteren Umgebung ist es ein feststehender Termin in der Jahresplanung: das dritte Wochenende im August, denn dann ist wieder Säubrennerkirmes.

Es gibt viele Gründe, sich das Wochenende von Freitag, 18., bis Montag, 22. August, freizuhalten. Musik unter freiem Himmel, Wein und Bier in der ganzen Innenstadt, deftiger Saubraten, Brauchtumspflege oder Vergnügen auf dem Rummelplatz lassen jedes Jahr viele tausend Menschen nach Wittlich kommen. Freunde und Bekannte treffen sich mitunter nur einmal im Jahr, eben dann, wenn in Wittlich Kirmes ist.Ab Montag wächst das Riesenrad

Spätestens ab kommenden Montag ist in Wittlich nicht mehr zu übersehen, dass das große Ereignis bevorsteht. Auf dem Rummelplatz wächst das Riesenrad jeden Tag ein Stückchen weiter in die Höhe, und in der Stadt werden nach und nach Bühne und Weinstände aufgebaut, überall herrscht geschäftiges Treiben bei den Vorbereitungen der Säubrennerkirmes. Am Freitag, 18. August, ist es dann endlich soweit. Wer es gar nicht mehr abwarten kann, schaut ab 11 Uhr schon mal auf dem Handwerkermarkt vorbei, um dort schon ein bisschen Kirmesluft zu schnuppern. Am Abend um 18.30 Uhr fällt endlich der erste Startschuss mit der Eröffnung des Rummelplatzes. Dann geht es auf dem Viehmarktplatz auf verschiedene Weise rund. Mutige können mit dem "Skater" fahren, der im Kirmesprogramm der Stadt als "frischer Wirbelwind des Vergnügens" angekündigt wird. Zu den weiteren Attraktionen gehört die Achterbahn "Wilde Maus", die durch ihre engen Kurven für Nervenkitzel sorgt. Wenn es dämmert in Wittlich, fallen erneut Schüsse, diesmal sind es die Neuerburger Böllerschützen, die um 21.15 Uhr das Säubrennerspiel im Stadtpark ankündigen. In diesem Jahr werden die Böllerschützen noch ein Highlight zur Säubrennerkirmes hinzufügen. Anlässlich des 20. Auftritts der Böllerschützen beim Säubrennerspiel wird ein Feuerwerk im Stadtpark gezündet. Das Schauspiel von der Sage rund um das Schwein, das dem Feind Tür und Tor geöffnet hat, ist jedes Jahr wieder ein Anziehungspunkt für viele. Auch wenn man die Geschichte schon mehrfach gesehen hat, gibt es immer wieder Überraschungen, unter anderem, wenn der "Stächer-Mattes" über das Stadtgeschehen lästert. Mit dem Fackelzug geht es danach auf den Marktplatz, wo die Stadträte sich nützlich machen und den Belagerungstrunk ausgeben. Am Samstag fängt eigentlich erst so richtig offiziell das Säubrennerfest an, wenn mit dem großen Festumzug durch die Stadt die ersten Säue eingeholt werden. Auch hier sind der Stadtrat dabei, die Akteure des Säubrennerspiels, die Wittlicher Winzer, Festwagen aus anderen Orten und die Fünfzigjährigen, die sich spätestens an diesem Tag sowohl zu ihrer Heimatstadt als auch zu ihrem Alter bekennen. Auf dem Marktplatz verliest Detlef Boor das mit Spannung erwartete Kirmesprotokoll. Anschließend wird die Feuerwehr aktiv und säubert dem Wittlicher Schutzpatron Rochus das Näschen und entbietet ihm den jährlichen Blumengruß. Bürgermeister Ralf Bußmer hat die wichtige Aufgabe die erste Sau, der in den kommenden Tage vermutlich wieder über 100 weitere folgen, anzustechen. Das Musikprogramm bietet während der Kirmestage auf dem Marktplatz eher was für die "reiferen" Jahrgänge, während das Programm auf dem Pariser Platz vor allem die jüngeren Leute ansprechen wird.

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