In Sehlem den Wertstoff loswerden

Der Landkreis Bernkastel-Wittlich will mit einer eigenen Wertstoff-Annahmestelle in Sehlem 50 000 bis 75 000 Euro jährlich verdienen. Stimmt der Kreistag dem Vorhaben zu, können ab 2009 ganzjährig Sperrmüll, Elektrogeräte oder Abbruchabfälle abgegeben werden.

 Zentnerweise Schrott sammelten die Wellener rund um ihren Ort: Heiko Strupp entsorgt einen alten, rostigen Fahrradramen im Schrott-Container. TV-Foto: Archiv/ Christiane Wolff

Zentnerweise Schrott sammelten die Wellener rund um ihren Ort: Heiko Strupp entsorgt einen alten, rostigen Fahrradramen im Schrott-Container. TV-Foto: Archiv/ Christiane Wolff

Sehlem/Wittlich. Ein "ganzjährig verfügbares Bringsystem" - so wird die Einrichtung des Wertstoffhofs auf dem Gelände der Mülldeponie Sehlem in der Vorlage für die heutige Kreistagssitzung, 14.30 Uhr, Sitzungssaal der Kreisverwaltung, beschrieben. Sollte das Gremium der Beschlussvorlage zustimmen, werden ab Januar 2009 Bürger vom Bauschutt über Altglas und Altpapier bis hin zu alten Elektrogeräten alles anliefern, was sie nicht mehr brauchen - teilweise gegen Bezahlung, versteht sich. Ähnlich wie in Mertesdorf (Landkreis Trier-Saarburg), wohin Anlieferer bisher unter anderem verwiesen wurden, sollen mit dem Wertstoffhof Abfälle gesammelt und fachgerecht entsorgt werden, die außerhalb der regulären Abfuhrtermine anfallen. Damit soll das Abfallkonzept des Landkreises Bernkastel-Wittlich komplettiert werden. Mit der Einrichtung ebenfalls verbunden ist die Hoffnung, dass die Menge des illegal entsorgten Abfalls zurückgeht. Rund 2550 Tonnen Abfall sollen jährlich im Wertstoffhof Sehlem eingesammelt werden. Diese sollen von den Anlieferern sortiert und dann in unterschiedlichen Containern zwischengelagert werden. Anschließend werden die Altreifen, das Altglas oder das Altmetall fachgerecht entsorgt,beziehungsweise dem Wertstoffkreislauf erneut zugeführt.Durch Gebühren bei der Anlieferung bestimmter Müllarten, den besseren Personaleinsatz sowie die bessere Nutzung der vorhandenen Infrastruktur sollen laut Vorlage zwischen 50 000 und 75 000 Euro erwirtschaften. Das Geld dient zur Abdeckung des Deponiebetriebs und der Folgekosten der Müllentsorgung auf dem Gelände. Damit würde laut Sitzungsvorlage der gesamte Gebührenhaushalt entlastet werden, den letztendlich die Einwohner des Landkreises als Müllproduzenten finanzieren müssen.Für Bürger, Firmen und kommunale Einrichtungen

Der neue Wertstoffhof ist nach dem Willen der Organisatoren vor allem für Bürger, kleinere Firmen und kommunale Einrichtungen gedacht. Gewerbliche Entsorgungsunternehmen sowie Containerunternehmen sollen weiterhin nach Mertesdorf oder an spezielle Verwertungseinrichtungen verwiesen werden. Die Nutzung des Deponiegeländes Sehlem als Umladestation für den Hausmüll und andere eingesammelte Wertstoffe aus dem Landkreis Bernkastel-Wittlich bleibt weiter bestehen.

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