Infos zum mobilen Rathaus

Ein mobiles Rathaus für Wittlich-Land? Auf einen SPD-Antrag hin wird sich der Haupt- und Finanzausschuss mit dem Thema befassen.

Wittlich. Die SPD-Fraktionsvorsitzende Angelika Brost machte sich mit ihrem Antrag zum mobilen Rathaus nicht nur Freunde. "Ich glaube, der SPD geht es darum, pressewirksam zu sein", argwöhnte Franz-Josef Krumeich (CDU) und erntete Widerspruch. Er hinterfragte, ob die SPD die Kosten für ein mobiles Rathaus, die er auf mehrere zehntausend Euro schätz, bedacht habe.Wittlich-Land hat 21 kleine Gemeinden

Brost erklärte, dass sie in Welschbillig auf ein Schild "mobiles Rathaus" gestoßen sei, sich erkundigt und schließlich überlegt habe, dass so etwas auch für Wittlich-Land interessant sein könnte. Einmal die Woche sei ein Mitarbeiter der Verbandsgemeindeverwaltung in Trier-Land vor Ort. In einem Bürgerbüro sei er mit dem Computer der Zentrale verbunden und könne viele Dinge für die Bürger regeln. "Eine Verwaltung muss sich als Service-Unternehmen und als Dienstleister verstehen", erklärte Brost.Im SPD-Antrag ging es darum, einen Mitarbeiter der VG Trier-Land einzuladen, der über die praktische Umsetzung des Projektes mobiles Rathaus berichtet. Brost sagte, sie habe sich auch nach den Kosten erkundigt, wollte aber dem VG-Mitarbeiter nicht vorgreifen.VG-Bürgermeister Christoph Holkenbrink erläuterte, dass der Hintergrund für das erfolgreiche Projekt mobiles Rathaus die schlechte Erreichbarkeit der VG-Verwaltung in Trier gewesen sei. Es gebe wenig Möglichkeiten, dort zu parken, und viele Autofahrer müssten über die B 51 kommen. Holkenbrink informierte weiter, dass die VG Trier-Land nur elf im Durchschnitt recht große Ortsgemeinden aufweise. In Wittlich-Land sind es 24 zum Teil recht kleine Gemeinden.Holkenbrink hatte bereits mit Trier-Land Kontakt aufgenommen. Die Kollegen seien bereit, dem Rat Erfahrungsdaten zu übermitteln, sagte er. Sein Vorschlag: Der Haupt- und Finanzausschuss befasst sich mit den Daten, und wenn dann noch Bedarf besteht, wird ein VG-Vertreter eingeladen. Mit 28 Ja-Stimmen und einer Gegenstimme wurde dieser Vorschlag angenommen.Ein weiterer SPD-Antrag offenbarte einmal mehr, dass es auch unter Politikern bescheidene Menschen gibt. Die SPD beantragte, dass die VG-Verwaltung Wittlich-Land Alte und Schwerstbehinderte in Zukunft zur Beratung auch zu Hause besuchen sollte, analog zur VG Bernkastel-Kues. Brost erklärte: "Mir wurde gesagt, dass es einen ähnlichen Service bereits gibt. Das wusste nicht." Den Antrag habe sie daraufhin abgeändert. Nun hieß er: Die VG solle über diesen Service im Amtsblättchen informieren.Mit dieser Aufforderung tat sich Holkenbrink schwer. Er sagte: "Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, so was zu machen." Brost betonte, dass es ihr um die Information ginge, nicht jeder wisse von dem Service. Nach längerer Diskussion willigte Holkenbrink ein, nach einer für ihn passenden Formulierung zu suchen und die Sache im Blättchen zu veröffentlichen. Extra Neuer Funk für die Feuerwehr: VG-Bürgermeister Christoph Holkenbrink kündigte an, dass für die Feuerwehren bis 2010 einiges ausgegeben werden müsse. Für Polizei und Feuerwehr muss die Funkausstattung komplett auf digital umgestellt werden. Der Grund: Noch arbeiten die beiden Einrichtungen mit analogem Funk, doch der hat die Nachteile, dass er abhörbar ist und in Funklöchern nicht funktioniert. Der Wechsel zum Digitalfunk wird auf einen Schlag erfolgen, da die zwei Systeme nicht vereinbar sind. Weitere Informationen und Entscheidungen in der Ratssitzung: Kulturtage in Gladbach: VG-Chef Christoph Holkenbrink kündigte die nächsten Kulturtage für Wittlich-Land vom 20. bis 26. Oktober in Gladbach an. Er dankte der Gemeinde und den Vereinen, dass sie sich zur Organisation bereit erklärt hatten. Birkenbüsch-Wieschen in Salmtal: Einstimmig beschloss der VG-Rat die Fortschreibung des Flächennutzungsplans in puncto Salmtaler Gebiet Birkenbüsch-Wieschen. Dabei ging es um die Einrichtung eines Sondergebiets Einzelhandel und die Ergänzung einer gewerblichen Fläche. Im Sondergebiet haben Edeka und Lidl die Möglichkeit, ihre Fläche auf 1300 Quadratmeter zu erweitern. Vorher waren sie auf 800 Quadratmeter beschränkt. Holkenbrink wies daraufhin, dass sich nun der Gemeinderat nochmals mit Details in Sachen Birkenbüsch-Wieschen beschäftigen muss.

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