Internationale Kultur aufs Land bringen

Kultur auf dem Land zu beleben und den internationalen Austausch junger Kreativer zu fördern ist Ziel des Heckenland-Forums in Dodenburg. Ein erstes Projekt läuft derzeit: Sieben Kunststudenten aus Polen, Belgien und Deutschland wohnen eine Woche in Dodenburg und entwickeln dort vom Ort inspirierte künstlerische Arbeiten. Die Ergebnisse sind am kommenden Sonntag zu sehen.

 Idyllische Eindrücke aus Dodenburg fängt die polnische Kunststudentin Agneszka in ihrer Malerei ein.TV-Foto: Anke Emmerling

Idyllische Eindrücke aus Dodenburg fängt die polnische Kunststudentin Agneszka in ihrer Malerei ein.TV-Foto: Anke Emmerling

Dodenburg. (ae) Eine Landschaft von besonderer Idylle ist das Heckenland am nördlichen Rand des Meulenwaldes. Dort liegt der kleine Ferienort Dodenburg, in dessen Ortskern Maria Senftleben-Gudrich und ihre Familie das liebevoll restaurierte Haus ihrer nach dem Krieg aus Polen übergesiedelten Eltern bewohnt. Neben ihrem Beruf als Familientherapeutin, der sie einen Teil des Jahres auch als Dozentin nach Polen führt, ist sie selbst künstlerisch tätig. Das und die Liebe zu ihrem Heimatort haben Maria Senftleben-Gudrich bewogen, das "Heckenland-Forum" zu gründen, eine Initiative, die Kultur nicht nur in diesem ländlichen Raum, sondern über Austausch junger Künstler auch europaweit beleben soll.

Aus dem anlässlich eines Arbeitsbesuchs in Polen entstandenen Kontakt mit dem Direktor der Kunstakademie Posen ging das erste Projekt hervor, das unter künstlerischer Leitung der Professorin für Kommunikationsdesign an der FH Trier, Anna Bulanda-Pantalacci, derzeit realisiert wird. Sieben Kunststudenten und -studentinnen, drei aus Polen, einer aus Belgien und drei aus Deutschland, wohnen eine Woche lang in Maria Senftleben-Gudrichs Haus.

In deren Atelier, Garten und zugekauftem leer stehenden Nachbarhaus verwirklichen sie im Austausch miteinander künstlerische Projekte, die von der Umgebung inspiriert sind. Filip aus Posen beispielsweise zeichnet Fragmente von baulichen Details des Ortes und fügt sie zu einer Collage, Agnesca setzt Atmosphäre in Malerei um, Lea und Johanna, zwei Trierer Grafik- und Modedesignstudentinnen, lassen Fabelwesen ihrer Kindheitsfantasien in Kostümierungen in verschiedenen Naturkulissen (Felder, Wald) aufgenommenen Fotos auferstehen.

Der Prozess ihrer Arbeit wird von einem besonderen Gast festgehalten, dem weltweit für die russische Geo arbeitenden Fotografen Marek Arcimowicz. Die Dokumentation soll wichtige Grundlage für eine Fortsetzung sein, denn: "Wir hoffen, dass wir nächstes Jahr in den Kultursommer Rheinland-Pfalz kommen", sagt die Initiatorin, die das aktuelle Projekt mit rund tausend Euro ganz aus eigener Tasche finanziert hat. Am kommenden Sonntag, den 6. September, ist die Öffentlichkeit eingeladen, sich ein Bild vom Ergebnis zu machen. Von 13 bis 17 Uhr sind in der Dodenburger Schlossstraße 18 und 19 die Installationen, Fotos, Banner, Collagen, Gemälde und Figuren der Künstler ausgestellt.

Ausliegen werden auch Listen, in denen sich Interessierte als Mitglieder des in Gründung befindlichen Vereins "Hecekenland-Forum" eintragen können. Wer nicht kommen kann, aber die Arbeit des Vereins unterstützen möchte, kann unter Telefon 06508/1626, wochentags zwischen 8 und 10 Uhr oder per Email unter: heckenlandforum@yahoo.de aufnehmen.

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