Jedes Kind kennt die Stadtbücherei

Wittlich. (sys) Frisch, engagiert und erfolgreich. So präsentierte das Führungsduo der Stadtbücherei die Institution vor dem Kulturausschuss der Stadt. In ihrem ausführlichen Vortrag erläuterten Büchereileiterin Elke Scheid und ihre Stellvertreterin Annette Münzel Struktur und Projekte der mehrfach ausgezeichneten Bücherei.

Ein einziger Schatten blieb nach der Erfolgsbilanz: Zwar kommen 60 Prozent der Nutzer nicht aus der Stadt Wittlich, trotzdem gibt es keine finanzielle Beteiligung aus dem Umfeld der Stadt. "Wir tragen die Kosten. Wir sind die Kuh, die man melkt", ärgerte sich Bürgermeister Joachim Rodenkirch. Er dankte der Büchereileitung für die "positive Bildungsarbeit". "Ihre Leistung geht über das normale Maß hinaus", so Rodenkirch weiter.

Besonders vielfältig engagiert sich die Bücherei mit Aktionen zur Leseförderung. Dazu gehören die Wartezimmerbibliotheken, die die Bücherei Arztpraxen zur Verfügung stellt, sowie die intensive Zusammenarbeit mit Schulen und Kindertagesstätten. Mit den selbst entwickelten Aktionen "Bücherminis" und "Büchermaxis" weist die Bücherei per Buchgeschenk und Elterninformation auf die Bedeutung sprachlicher Kommunikation hin.

"Es ist den Wittlicher Kindern unmöglich, acht Jahre alt zu werden und an der Stadtbücherei vorbeigekommen zu sein", legte Elke Scheid vor dem Ausschuss dar.

Besonders am Herzen liege ihr darüber hinaus die interkulturelle Bibliotheksarbeit, in der die Bücherei in einer Expertengruppe die deutschen Klein- und Mittelstädte vertritt. In einem Projekt, das in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule stattfindet, lernen Muslima in der Stadtbücherei Lesen, Schreiben und die deutsche Sprache. Die anfangs sehr zurückhaltenden Frauen seien in der Stadtbücherei heimisch geworden und machten große Fortschritte, so Scheid.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort