Jubiläum: Seit 30 Jahren bringt die Theatergruppe Hetzerath auch schwierige Stücke auf die Bühne

Hetzerath · Das Wort "Amateurtheater" kennt viele Interpretationen. In Hetzerath haben die Akteure von Anfang an eine besonders anspruchsvolle Variante gewagt: mit nicht immer einfachen Stücken der Weltliteratur, teilweise enormem Aufwand beim Kulissenbau und einem stets aufs Neue zum Nachdenken animierten Publikum. Anlässlich des 30-jährigen Bestehens gab es dafür jetzt einen Extra-Applaus.

 Anspruchsvolles Amateurtheater, das den Beteiligten ebenso Spaß macht wie es das Publikum zum Nachdenken anmiert: Das ist seit 30 Jahren die Erfolgsformel der Theatergruppe Hetzerath. Im Bild vorne rechts: „Freizeit-Intendant“ Ottmar Hauprich. TV-Foto: Harald Gruber

Anspruchsvolles Amateurtheater, das den Beteiligten ebenso Spaß macht wie es das Publikum zum Nachdenken anmiert: Das ist seit 30 Jahren die Erfolgsformel der Theatergruppe Hetzerath. Im Bild vorne rechts: „Freizeit-Intendant“ Ottmar Hauprich. TV-Foto: Harald Gruber

Foto: (m_kreis )

Hetzerath. Es hat seine guten Gründe, weshalb die 30-jährige Bühnenpräsenz der Theatergruppe Hetzerath mit einem Dankgottesdienst vor dem eigentlichen Festempfang gefeiert wurde: Schließlich war es die 1986 auf Geheiß des damaligen Ortspfarrers aus der Taufe gehobene kirchliche Jugendgruppe, die sich im wahrsten Wortsinn Stück für Stück ins Rampenlicht wagte.

Los ging es mit kleinen Sketchen, recht schnell aber folgten wahrhaft große Herausforderungen nicht nur für die heranwachsenden Schauspieler, sondern auch für die damals ebenfalls meist noch jugendlichen Kulissenbauer, Requisiteure, Kostümbildner - und natürlich für den, der alles zum erfolgreichen Ganzen zusammenführte, nämlich den ehrenamtlichen Kirchenjugendleiter, Learning-by-doing-Regisseur und letzlich "Freizeit-Intendanten" Ottmar Hauprich, der seit drei Jahrzehnten die Hetzerather Theatergruppe (an)leitet.Fröhliche Unterhaltungsabende


"Anfangs wuden wir ein bisschen belächelt - inzwischen aber sind wir eine Erfolgsgeschichte und als Theaterguppe anerkannt, die auch mal verrückte Sachen probiert", sagt Ottmar Hauprich nicht ganz ohne Stolz zurückblickend auf all die aufwendigen Inszenierungen von Stücken aus der Weltliteratur ebenso wie auf die nicht minder anspruchsvollen Kleinkunst- und Satire-Abende immer mal wieder zwischendurch.

Dem schloss sich auch Ortsbürgermeister Werner Monzel an, der die besondere Auswahl an Stücken ebenso hervorhob wie die Leidenschaft, mit der diese dann jedes Mal aus Neue auf die Bühne gebracht werden. Auch Marianne Kranz von der Verbandsgemeinde Wittlich-Land hob auf das "Alleinstellungsmerkmal" ab, das die Hetzerather Theatergruppe auszeichne - ohne damit all jene Theaterguppen in der Region zurücksetzen zu wollen, die mit ihren meist mundartlichen Stücken und eher fröhlich-leichten Unterhaltungsabenden "natürlich ebenfalls einen sehr wichtigen kulturellen Beitrag vor Ort und hier in der Region leisten."Zukunftsprojekt Anne Frank


Dass die Hetzerather Hobby-Theaterleute auch künftig keine Angst vor den eigenen inhaltlichen wie künstlerischen Ansprüchen haben, wurde den Festgästen spätestens dann klar, als Ottmar Hauprich ankündigte, man werde die nächsten beiden Jahre dazu nutzen, um aus Anlass der 950-Jahrfeier in Hetzerath im Jahr 2018 "Das Tagebuch der Anne Frank" auf die Bühne zu bringen. Die Aufführung wird in Verbindung mit dem Emil-Frank-Institut in Wittlich sowie einer Wanderausstellung des Anne-Frank-Zentrums in Berlin und dem gerade auch heutzutage wieder top-aktuellen Titel: "Lasst mich ich selbst sein!" stehen.HG

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