Jugendliche brauchen ein Ziel

Sichtlich stolz sind die Vorstandsmitglieder Jürgen Junk und Winfried Schabio, als sie über die Entwicklung der Handballspielgemeinschaft (HSG) Wittlich berichten. Denn in den 18 Jahren, die der Verein besteht, hat sich die HSG zu einem der größten Handballvereine im Spielbezirk Trier entwickelt.

 Der Spaß kommt beim Training der weiblichen B- und C-Jugend nicht zu kurz. Während Dana Könen zum Wurf ansetzt, warten ihre Mitspielerinnen auf ihren Einsatz. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Der Spaß kommt beim Training der weiblichen B- und C-Jugend nicht zu kurz. Während Dana Könen zum Wurf ansetzt, warten ihre Mitspielerinnen auf ihren Einsatz. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Wittlich. Die HSG Wittlich hat über 460 Mitglieder, davon sind 280 Kinder und Jugendliche. In der laufenden Saison sind 21 Mannschaften für den Spielbetrieb gemeldet. Dies sind stolze Zahlen für den Verein, der ausschließlich Handball betreibt.

Ursprünglich war die HSG eine Spielgemeinschaft des Wittlicher Turnvereins und des PSV Wengerohr. 1991 trennten sich die Handballabteilungen von ihren Ursprungsvereinen. Die Aktiven der Spielgemeinschaft gründeten die HSG Wittlich e.V.

Das Hauptziel des Vereins ist laut dem ersten Vorsitzenden Winfried Schabio, sich mit den Seniorenmannschaften in den oberen Spielklassen zu etablieren. Denn um die Jugendlichen zum Handball bei der HSG zu ziehen, benötige der talentierte Nachwuchs eine Perspektive. Ohne die könne man die Spieler nicht dauerhaft halten. "Das ist wichtig. Sonst sind die irgendwann weg", sagt der Vereinsvorsitzende.

Bei den Damen ist dieses Ziel erreicht. Die erste Mannschaft spielt in der Rheinland-Pfalz-Saar-Liga, nur zwei Klassen unter der zweiten Bundesliga. Die erste Herrenmannschaft spielt in der Verbandsliga. Hier ist von Trainer Uwe Könen in diesem Jahr die Meisterschaft und demzufolge der Aufstieg in die Rheinlandliga als Ziel ausgegeben worden.

Eine Kooperation besteht im weiblichen Jugendbereich mit der Spvgg Minderlittgen/Hupperath. Im vergangenen Jahr wurde die gemeinsame C-Jugend bei den südwestdeutschen Meisterschaften ungeschlagen Zweiter. Nur das schlechtere Torverhältnis gab nach dem Unentschieden gegen den späteren Meister den Ausschlag um den Titel. Die weibliche C-Jugend gehört so zu den besten zehn Mannschaften ihrer Altersklasse in Deutschland.

Die jüngsten Ballspieler bei der HSG sind noch im Vorschulalter. In der Familygruppe können bereits dreijährige mit ihren Eltern zur HSG kommen. Mit zunehmendem Alter stehen für die junger Handballer erst die Minis, dann die E- bis A-Jugend zur Verfügung. Die Mannschaften werden von 30 Betreuern trainiert und begleitet, unterstützt von den aktiven Eltern der jungen Spieler.

Großen Wert legen Winfried Schabio und Jürgen Junk auf bezahlbare Mitgliedsbeiträge, die durch zahlreiche Sponsoren des Vereins erst möglich werden. Zudem profitiert der Verein von seinen vielen Mitgliedern. "Jedes inaktive Mitglied ist für uns ein Sponsor", äußert Werner Schabio.

Mit dem Stelioplast-Cup hat sich die HSG in ganz Deutschland einen Namen gemacht. Geboren aus der Frage, wie der Verein Geld einnehmen könnte, organisierte der Verein erstmals im Jahr 1999 ein hochklassiges Handballturnier für Damen. Spitzenmannschaften aus der Bundesliga und dem Ausland spielen seitdem jeden August in Wittlich ein Vorbereitungsturnier für die neue Saison.

Durch das Turnier ergaben sich Kontakte in ganz Deutschland. Freundschaftlich verbunden ist man beispielsweise mit dem HC Leipzig, vormals VfB Leipzig, sowie mit Bayer Leverkusen. In Leverkusen durfte der weibliche Nachwuchs der HSG sogar gemeinsam mit den Bundesligastars trainieren und besuchte ein Bundesligaspiel der Rheinländer.

Ein wichtiges Thema bleibt für die HSG Wittlich die geplante Mehrzweckhalle. Denn die Hallennot in Wittlich behindert den Trainingsbetrieb enorm. "Wir haben nur eine wettkampfgerechte Halle", beklagt Schabio die momentane Situation. Die neue Halle würde die Problematik deutlich verringern. Denn der Vorsitzende befürchtet durch die Entwicklung der Ganztagsschulen eine Verschärfung der Hallenproblematik: "Die Schulen haben Vorrang".

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