Jugendparlament tagt im Stadthaus - Bürgermeister ist begeistert von Ideenreichtum
Wittlich · Das Wittlicher Jugendparlament hat getagt und einige wichtige Themen für Jugendliche besprochen. Unter anderem ging es um die anstehenden Veranstaltungen: Open-Air-Kino, Beachparty und die neue Veranstaltung "#free". Diese wird am letzten Schultag auf dem Vorplatz des Eventum stattfinden.
Es geht zu wie bei den Großen. Ein Tagesordnungspunkt soll bei der Sitzung des Jugendparlaments Wittlich offiziell beschlossen werden. Dazu ist auch bei noch so kleinen Punkten eine Abstimmung nötig, sauber und ordentlich soll es laut Vorsitzendem Matthias Becker vonstatten gehen.
Der 20-jährige Bankkauffmann kommt gerade von der Arbeit, er sitzt am Kopfende in Anzug und Krawatte, eines der Parlamentsmitglieder kommt in Jeans und T-Shirt, ein anderes in Leggings und weitem Karohemd. Sie sprechen locker und in einem jugendlichen Ton miteinander. "Das geht klar", heißt es, wenn etwas organisiert werden soll.
Die Jugendlichen machen keine großen Worte, wenn es darum geht etwas anzupacken. Und anzupacken gibt es einiges in den nächsten Wochen: Als einer der ersten Punkte wäre da die bevorstehende Beachparty am 18. Juli im Stadtpark. Das Jugendparlament will auch in diesem Jahr unterstützen und mithelfen.
Dafür werden unter den 15 Mitgliedern des JuPA noch Freiwillige gesucht. Becker selbst wird im Bierstand stehen. Zwei Helfer finden sich direkt, die anderen müssen noch abklären, wie sie an dem Tag arbeiten müssen. Die Dienstpläne für den Monat sind noch nicht raus.Neue Bands und neue Anlage
Nächster Tagesordnungspunkt ist das Open-Air-Kino. Das Stadtmarketing Wittlich und das Moselkino Bernkastel-Kues organisieren das Open-Air-Kino, ebenfalls im Stadtpark, vom 23. bis zum 26. Juli. Das JuPa kümmert sich um die Bands. Vier Newcomer und Schulbands werden auf der Bühne vom Haus der Jugend Wittlich spielen.
Donnerstags werden Tamara Köscher und Band, auf "Fast and the Furios 7" einstimmen. Freitags spielen King Nicetrash vor dem Film "Der Nanny", samstags treten Kaviarklub vor "Honig im Kopf" auf und sonntags spielen Clueless vor dem französischen Film "Verstehen Sie die Beliers?"
Allerdings muss noch die Musikanlage beschafft werden.
Die wird wohl um die 250 Euro kosten und soll aus dem Budget des Jugendparlaments gestemmt werden. "Das Problem ist, dass der offene Platz ansonsten nicht gut beschallt werden kann", erklärt Becker. Knappe Erklärung, schnelles Ergebnis bei den Jugendlichen. Die Ausgabe ist einstimmig beschlossen.Wassereis nach Schulschluss
Genauso schnell und einstimmig beschlossen ist die Investition von 50 Euro in einige Portionen Wassereis. Das JuPa will dieses am letzten Schultag im Rahmen der Veranstaltung "#free" auf dem Eventumplatz verteilen.
Vor zwei Jahren starteten sie die Aktion und verteilten Wassereis am ZOB, um auf sich und die Beachparty aufmerksam zu machen. Vor einem Jahr verteilten sie das Eis im Rahmen der Veranstaltung "Swim & Pray", die am letzten Schultag vor den Sommerferien im Schwimmbad stattfand.
Dieses Jahr findet die Veranstaltung "#free" direkt vor dem Eventum statt, organisiert wird sie von der Kirche der Jugend Marienburg und dem Arbeitskreis Jugendschutz Wittlich. Nach Schulschluss erwartet die Schüler dort Livemusik und ein Lebend-Kickerspiel sowie Getränke und ein Dönerstand. Auch hier sucht Becker wieder Freiwillige, die beim Getränkeverkauf unterstützen wollen.
Innerhalb weniger Minuten sind die beiden Schichten an dem Tag verteilt. Bürgermeister Joachim Rodenkirch, der der Sitzung beigewohnt hat, ist begeistert von so viel Ideenreichtum und Engagement: "Ich glaube, das wird ein Kracher."Extra
Was macht Spaß an der Arbeit im Jugendparlament? Matthias Becker: Das man was für die Leute macht. Viele Jugendliche denken, dass es in Wittlich nicht genug Angebote für Jugendliche gibt. Dadurch, dass wir etwas machen, können wie auch Aktionen und Angebote ins Leben rufen. Was nervt an der Arbeit im Jugendparlament? Becker: Auch wir als Jugendliche haben die Erfahrung gemacht, dass es schwierig ist Rückmeldungen von anderen Jugendlichen zu bekommen. Und wenn, sind diese Rückmeldungen für unsere Möglichkeiten etwas hoch gegriffen. Wir können eben kein Kino in Wittlich aufbauen, aber wir können uns beim OpenAir Kino engagieren. Was stellt ihr euch noch für das laufende Jahr vor? Becker: Wir würden in der Weihnachtszeit gerne wieder einen Weihnachtsbaum zusammen mit der Caritas aufstellen. An diesen hängen Umschläge mit konkreten, bestehenden Fällen der Caritas, in die Leute Gutscheine als Geschenk stecken konnten. Lange standen die Weihnachtsbäume von der Caritas nur in Kirchen. Wir haben vor zwei Jahren einen in der Schloßgalerie aufgestellt, was das ganze etwas mehr publik gemacht hat. Wir hoffen, dass dieses Jahr wieder tun zu können. sbra
