Jung und erfolgreich

WITTLICH. Zum Konzert aus Anlass des 80-jährigen Bestehens hat der MV Bombogen das Kunststück auch diesmal wieder geschafft: Das Atrium war voll besetzt. Mit einem anspruchsvollen Programm bedankten sich die Musiker für das rege Interesse.

 Ein voll besetztes Atrium: Über 400 Gäste schauten zum 80. Geburtstag mit dem Musikverein Bombogen zurück. TV-Foto: Petra Geisbüsch

Ein voll besetztes Atrium: Über 400 Gäste schauten zum 80. Geburtstag mit dem Musikverein Bombogen zurück. TV-Foto: Petra Geisbüsch

"Nichts ist erfolgreicher als der Erfolg." Auf diese einfache Formel führt der Vorsitzende Jürgen Vellen die Attraktivität zurück, die sein Verein besonders auf junge Leute ausübt. Denn das Durchschnittsalter der Aktiven auf der Bühne ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit: Tenorsaxofonistin Claudia Thetard verriet in einer ihrer aufschlussreichen Moderationen, dass es gerade mal 25 Jahre beträgt. Und daran wird sich wohl so bald auch nichts ändern. Gleich zwei Jugendorchester sorgen für einen stetigen fachkundigen und engagierten Nachwuchs im 105 Kopf starken MV Bombogen. Viele der aktiven Musiker kommen auch aus anderen Stadtteilen mit. Dies mag der Grund für das starke Aufgebot an lokaler Politprominenz gewesen sein: Neben Landrätin Beate Läsch-Weber, der Präsidentin des Landesmusikverbandes, lauschten Landtagsabgeordnete, Stadtbeigeordnete und Ortsvorsteher dem anspruchsvollen und abwechslungsreichen Programm. Was für altgediente Musiker zum Repertoire gehört haben mochte, war für viele der Mädchen und Jungen neu und mit einer gehörigen Portion Arbeit verbunden. Intensive Proben mit Dirigent Andreas Schuster, den laut Vellen Engagement, Hartnäckigkeit und Gelassenheit auszeichnen samt einem Probewochenende im November ermöglichten das Gelingen dieses hochkarätigen Konzertes. Dabei zeigte der MV die ganze Bandbreite seines Könnens. Nach einer waschechten Wiener Eröffnung horchten die Gäste aufmerksam zahlreichen modernen Stücken. In der "New Village" von Kees Vlak entstand eine neue Stadt aus der Lagune, wurde besiedelt, trotzte den Stürmen und erblühte zum vollen Leben, beim "Into the raging river" von Steven Reineke nahmen sie Teil an einem wilden Rafting-Trip. Ein Marsch, Musical-Melodien und Stücke der beiden Weltstars Gloria Estefan und Michael Jackson rundeten den Auftritt ab. Am Ende gab es begeisterten Beifall. Dass im MV neben aller Arbeit weder Spaß noch Spontaneität verloren gehen, bewies Posaunist Christoph Herres bei der letzten Zugabe, dem "Rimbazello", der so etwas wie die Bombogener Hymne ist. Beim Aufstehen zum Posaunensolo verhedderte sich ein Knopf seiner Jacke unglücklich am Stuhl. Herres spielte, trotz des am Hinterteil baumelnden Stuhles, unverdrossen seinen Part weiter. Und das beste: Kaum jemand bemerkte das Malheur.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort