(K)ein Ding der Politik

Die rund 100 Mitarbeiter des Hela-Baumarkts fürchten um ihre Jobs. In einem offenen Brief wandte sich der Betriebsrat an die Stadtratsfraktionen. Dort gehen die Meinungen zu dem Thema auseinander.

Wittlich. Unterschiedlich gehen die im Wittlicher Stadtrat vertretenen Fraktionen mit der Bitte um Unterstützung für die Mitarbeiter des Hela-Baumarkts um. Diese fürchten, dass ein Großteil von ihnen nach der Eröffnung des Globus-Baumarkts im Konversionsgelände auf der Straße steht. Nach Ansicht des Hela-Betriebsrats wird ihr Betrieb bald geschlossen.

Hintergrund dieser Sorge ist unter anderem der auslaufende Mietvertrag für das Gelände an der Schloßstraße, in dem der Baumarkt beheimatet ist. Zudem hat laut Hela-Betriebsratsvorsitzendem Hans vom Dorff die Globus-Geschäftsführung den Hela-Mitarbeitern angeboten, sich für den Globus-Baumarkt zu bewerben. Eine Stellungnahme von Globus gibt es bisher dazu nicht (der TV berichtete).

Der neue Globus-Markt soll auf einer Fläche von rund 3,2 Hektar entstehen. Der Markt soll 14 000 Quadratmeter Gesamtmietfläche und 350 PKW-Stellplätze haben. Die Bauzeit der Anlage wird mit einem Zeitraum zwischen sechs und neun Monaten angegeben.

Theodor Brock (CDU): "Die Parteien haben sich in dieser Sache nicht einzumischen. Wir haben den Brief der Mitarbeiter erhalten und in der Fraktion darüber diskutiert. Auf unternehmerische Entscheidungen können wir keinen Einfluss nehmen", sagt der Fraktionsvorsitzende.

Joachim Gerke (SPD): "Die Wittlicher SPD erwartet, dass die Belegschaft durch die Globus-Geschäftsleitung frühzeitig, offen und umfassend über die Zukunft des Hela-Markts informiert wird. Betriebsrat und SPD vereinbarten, über die weitere Entwicklung im Gespräch zu bleiben", teilt der Fraktionsvorsitzende mit.

Hans-Jörg Krames (Bündnis90/Grüne): "Wir werden uns nicht aufdrängen. Falls die Mitarbeiter jedoch ein Gespräch wünschen, sind wir dazu sofort bereit. Dass die Entscheidung für den Globus-Baumarkt das Ende für den Hela-Baumarkt bedeuten könnte, war nicht abzusehen", teilt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende auf Anfrage mit.

Klaus Petry (FWG): "Es war ein unglückliches Zusammentreffen zweier Ereignisse, das zu der nun drohenden Situation geführt hat. Wir waren froh, dass das Gebiet auf dem Konversionsgelände genutzt wird. Der Bürgermeister macht es sich jedoch zu leicht mit seiner Haltung", sagt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende.

Jörg Hosp (FDP): "Meiner Ansicht nach ist das kein politisches Thema. Wenn der Bürgermeister mit der Geschäftsführung spricht, ist das in Ordnung. Er tut dies dann nicht als Politiker, sondern in seiner Funktion als Bürgermeister", sagt der Fraktionsvorsitzende.

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