Kein Anlass für einen Armutsbericht

Im Landkreis Bernkastel-Wittlich wird es keinen eigenständigen Armutsbericht geben. Eine Kreistagsmehrheit war der Auffassung, dass die Bekämpfung der finanziellen Not ständige Aufgabe der Verwaltung und der politischen Gremien sei und keines neuen Zahlenwerks bedürfe.

Wittlich. (har) Am Ende stimmten nur sieben Mitglieder in der jüngsten Sitzung des Kreistags Bernkastel-Wittlich für die Aufstellung eines Armutsberichts auf Landkreisebene. 17 Kreistagsmitglieder waren dagegen, ein Kommunalpolitiker enthielt sich der Stimme. Dieses klare Ergebnis täuscht darüber hinweg, dass die Kreistagsmitglieder nach eigenem Bekunden in der Sache eng beieinander liegen. "Der Kampf gegen Armut ist eine wichtige Querschnittsaufgabe", sagte beispielsweise Gereon Haumann (CDU). Im Landkreis habe man den Sonntagsreden längst Taten folgen lassen. Ein regelmäßiger Bericht auf Landkreisebene könne der komplexen Materie nicht gerecht werden. Diese Meinung vertrat auch Margit Bastgen (CDU). "Arme Menschen brauchen keine Statistik. Sie brauchen Hilfe." Auch Dirk Richter (FDP) sah wenig Sinn in einem Armutsbericht. Er stellte die Frage, ob mit solch einer Aufstellung nicht mit Kanonen auf Spatzen geschossen würde. Richter vertrat die Ansicht, dass das beste Mittel gegen Armut wirtschaftliche Erholung sei. SPD-Fraktionschef Günter Rösch hatte unter anderem mit der Feststellung um Zustimmung geworben, dass es auch im Landkreis Armut gebe, die zu einer Chancenungleichheit führe. Der Armutsbericht solle Möglichkeiten aufzeigen, wie sinnvoll geholfen werden könne (der TV berichtete).

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