Kein Grund zum Trauern
Der Verein "Wittlicher Burundihilfe für das Haus Shalom" hat sich in seiner Jahreshauptversammlung aufgelöst. Kein Grund jedoch zum Trauern: Inzwischen unterstützt ein Netzwerk internationaler Hilfswerke wie Caritas International und Misereor mit verlässlichen, regelmäßigen Geldsummen das Lebenswerk von Marguerite Barankitse.
Wittlich. (red) "Wir verneigen uns in Respekt vor der Initiativkraft und der unermüdlichen, weitsichtigen Arbeit aller Beteiligten, besonders von Maggy Barankitse", sagt Lilo Musseleck, die Vorsitzende des ehemaligen Wittlicher Vereines, die mit der ehemaligen Sekretärin des Bischofs von Ruyigi seit Jahrzehnten befreundet ist. "Mama Maggy", wie die furchtlose Dame von vielen ihrer inzwischen weit über 10 000 Schutzbefohlenen genannt wird, hat durch ihre unglaubliche Weitsicht Hilfe an vielen Orten der Welt gesucht und gefunden. Was als winziges Waisenhaus mit 25 Kindern begann, deren Familien im Krieg zwischen Hutus und Tutsis ermordet wurden, hat sich in einen blühenden Landstrich verwandelt, der als Vorbild in ganz Afrika gilt, da er europäisches Organisationstalent nutzt, ohne die afrikanische Lebensweise zu beschädigen. Ein Krankenhaus mit Mütter- und Aidsberatung und einer Geburtshilfestation, vitale Jugenddörfer, Bäckerei und Wäscherei, Wirtschaftskooperativen und Werkstätten, Küchen, Schulen und Kindergärten, psychologische Betreuung für Kindersoldaten, ein Hotel und einen Kinosaal haben Maggy und ihre Mitstreiter seit 1993 buchstäblich aus verbranntem Boden gestampft.Auch die Wittlicher Freunde waren erfinderisch: Über Jahre allwöchentliche Burundi-Essen, Orgelkonzerte zum Geburtstag, Kollekten von Frauen- und Müttermessen und eine Unzahl kleiner, privater Einzahlungen auf das Vereinskonto sorgten für den steten Tropfen, der den Stein höhlt. Nun, da das Netzwerk für Burundi steht, wenden sie sich neuen Aufgaben zu: Die Frauengemeinschaft unterstützt ab sofort die noch junge Sudanhilfe des Himmeroder Mönches Stephan Raimund Senge.Wer weiterhin Haus Shalom unterstützen möchte, kann dafür das von Missio eingerichtete Konto nutzen (am Ende des Jahres werden Spendenquittungen ausgestellt): Missio Aachen, Konto 122 122, Bankleitzahl 379 601 93, Transfer an Maison Shalom, Projekt 004 022 6810.