Klausens Traum vom eigenen See

Einen See hatte die Gemeinde am Ortsrand von Klausen Mitte der 70er Jahre stauen wollen. Er sollte der Erholung dienen und eine Bereicherung für den Fremdenverkehr werden. Natürliche Gegebenheiten, Eigentumsverhältnisse und veränderte Gesetzeslagen ließen das Projekt scheitern. Der Name des Karnevalsvereins "3XC am See" erinnert noch heute an die Idee.

 Wie schön ein See sein könnte, probierte ein Teil der Gründungsmitglieder des Carnevals Club Clausen damals schon einmal aus. Der See hätte hier am Ortsrand entstehen sollen. Heinz Maes zeigt auf die Stelle. TV-Foto: Christina Bents

Wie schön ein See sein könnte, probierte ein Teil der Gründungsmitglieder des Carnevals Club Clausen damals schon einmal aus. Der See hätte hier am Ortsrand entstehen sollen. Heinz Maes zeigt auf die Stelle. TV-Foto: Christina Bents

Klausen. "Klausen am See" - davon träumten in den 70er Jahren viele Klausener. Doch es blieb nicht beim Träumen allein. Im Gemeinderat gab es über viele Jahre hinweg konkrete Bestrebungen, das Projekt Wirklichkeit werden zu lassen. Hans-Josef Schmitt, ehemaliger Bürgermeister: "Mein Vorgänger im Amt, Peter Thul, hat das Projekt damals mit seinem Gemeinderat in Angriff genommen. Es sollte eine Be reicherung für den Fremdenverkehr werden, ein zusätzliches Angebot zur Wallfahrt sein und natürlich der Erholung dienen."

Der See war damals in der Nähe von Neuminheim, wo die Grönbach in die Gemarkung "In der Wäsch" fließt, geplant. Er sollte eine Größe von 30 000 Quadratmetern haben, 350 Meter lang und zwischen 50 bis 120 Meter breit sein. Um den See waren ein Wanderweg und 180 Parkplätze vorgesehen. In einem zweiten Schritt konnten sich die Ratsmitglieder auch Campingplätze oder Ferienhäuser vorstellen.

Dass der See nicht nur im Rat ein wichtiges Thema war, sondern auch bei der Bevölkerung, sieht man an der Namensgebung des örtlichen Karnevalsvereins. Die Gründungsmitglieder nannten ihren Verein 1978 "Carnevals Club Clausen am See", abgekürzt "3XC am See". Club-Mitgründer Heinz Maes erinnert sich: "Wir wollten mit dem Namen ein Zeichen setzen. Der See war über Jahre hinweg das Thema im Dorf, und wenn er schon nicht gebaut wurde, dann sollte zumindest die Idee nicht vergessen werden. Deshalb haben wir auch das Gründerfoto in Badeanzügen vor einem Baggersee aufgenommen." Der Gemeinderat hat sich ab 1975 sehr intensiv mit dem Thema beschäftigt. Das zeigen Unterlagen, die sich noch bei der Verbandsgemeinde befinden. Dass der der See nicht gestaut wurde, hatte verschiedene Gründe. Zum einen war die Gemeinde nicht komplett im Besitz der Grundstücke, auf denen der See entstehen sollte. Dann gab es das Problem, dass die Grönbach nicht genug Wasser gehabt hätte, um den See zu bewässern. Und schließlich führten auch Gesetzesänderungen und Auflagen der damaligen Bezirksregierung zum Scheitern des Projekts.

"Dadurch, dass die Besitzverhältnisse nicht geregelt werden konnten, ist es nicht zu konkreteren Planungen und Kostenschätzungen gekommen", glaubt Heinz Maes, dem noch Planungsskizzen des Sees vorliegen. Bei den Behörden wie dem Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) oder der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier gibt es auch keine Unterlagen zum damaligen Projekt. In den 80er Jahren wurde nochmals ein Versuch gestartet, das Seeprojekt in kleinerer Form wiederaufleben zu lassen, doch auch das scheiterte an denselben Gründen wie beim ersten Versuch.

Auch wenn der See nicht gebaut wurde, der Carnevals Club trägt seit 33 Jahren mit seinem Namen dazu bei, dass er nicht vergessen wird, so wie die Gründer es damals vorgesehen hatten. Zum diesjährigen Vereinsjubiläum wird ein Seemotiv Bestandteil des Karnevalsordens sein.

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