Kleine Änderung - große Wirkung?

Insgesamt vier Unfallstellen hat sich die Unfallkommission im Bereich der Polizeiinspektion Wittlich angeschaut. Doch nicht bei allen wird es Änderungen geben.

 Dass es in der Wittlicher Gerberstraße öfters zu Unfällen kommt, hängt nach Ansicht der Unfallkommission nur daran, dass zu schnell gefahren wird. TV-Foto: Ursula Schmieder

Dass es in der Wittlicher Gerberstraße öfters zu Unfällen kommt, hängt nach Ansicht der Unfallkommission nur daran, dass zu schnell gefahren wird. TV-Foto: Ursula Schmieder

Wittlich. Ein Paradebeispiel für die Grenzen behördlicher Möglichkeiten ist die Wittlicher Gerberstraße. Dass sich dort 2006 fünf Unfälle ereignet haben, davon vier in der gleichen Kurve, macht diese zu einer typischen Unfallhäufungsstelle. Doch ändern lässt sich daran eigentlich nichts, zumindest nicht von Seiten der Behörden. Zu diesem Schluss sind die Fachleute der Unfallkommission des Kreises gekommen, die unter anderem diesen Punkt vor Ort unter die Lupe genommen haben. "Markierungen und Beschilderungen sind alle in Ordnung", kommentiert Klaus Wagner vom federführenden Trierer Landesbetrieb Mobilität. "Was nicht in Ordnung ist, ist dass da zu schnell gefahren wird", fügt er hinzu. Dieser Streckenabschnitt sei ja innerhalb der Ortslage, folglich dürfe dort nur mit Tempo 50 gefahren werden: "Und dann ist das gut zu bewältigen", stuft er die S-Kurve nicht als schwierig ein. Änderungen werde es daher vorerst keine geben: "Wir wollen das mal so laufen lassen und beobachten."Eine zwar kleine, aber voraussichtlich entscheidende Änderung ist hingegen an der Auffahrt zur A 1 vorgesehen. Linksabbieger, die sich aus Richtung Wittlich kommend dort eingeordnet haben, um auf die Autobahn zu fahren, müssen künftig ein klein wenig weiter vor fahren zur Haltelinie. Damit soll vermieden werden, dass die vorfahrtberechtigten Fahrer auf der B 50 denen, die von der Autobahn kommen, die Vorfahrt überlassen. Die zuvorkommende Geste hat nämlich in der Vergangenheit schon zu etlichen Missverständnissen und auch zu einigen Unfällen geführt - vor allem im Berufsverkehr. Denn für Autofahrer, die von Wengerohr nach Wittlich unterwegs sind und bei Rückstau dort notgedrungen halten müssen, ist das nicht immer oder zu spät erkennbar. Die Unfälle sind wegen des geringen Tempos aller Beteiligten aber glücklicherweise relativ glimpflich abgegangen.

Schwere Unfälle zwischen Neuerburg und Bausendorf

Von einer Kurve zwischen Neuerburg und Bausendorf lässt sich das leider nicht sagen. 2006 hat es dort bei neun Unfällen zwei Schwer- und einen Leichtverletzten gegeben. Mit einer Ergänzung der zur Vorsicht mahnenden Kurventafeln hoffen die Fachleute, dort für mehr Sicherheit sorgen zu können. Außerdem soll laut Wagner die Griffigkeit der Fahrbahn überprüft werden. "Augenscheinlich ist die aber in Ordnung", merkt er an. Eine Gefahrenstelle bei Heidweiler, wo sich 2006 fünf Wildunfälle ereignet haben, wird hingegen weiterhin bestehen.

"Da kann man im Moment nichts machen", meint Wagner. Ebenso scheint an der Landesstraße zwischen Bruch und Dreis derzeit alles getan zu sein. Nachdem dort 2004 und 2005 bei sechs Unfällen zwei Menschen tödlich verunglückten und fünf schwer verletzt worden waren, sind bereits zusätzliche Vorkehrungen getroffen worden. So sind laut Wagner Schutzplanken verlängert und ein Unterfahrschutz angebracht worden, der Motorradfahrer zumindest vor schwersten Verletzungen schützt. Nach dem Ortstermin wird derzeit keine Notwendigkeit für weitere Schritte gesehen. Unfallstellen wie diese würden aber mindestens drei Jahre nach dem jüngsten Unfall beständig im Auge behalten, versichert Wagner.

Am heutigen Mittwoch ist die Unfallkommission des Kreises in den Bereichen der PI Bernkastel-Kues und PI Morbach unterwegs.

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