Kreis investiert in Schulen

Die Landrätin hat Eilentscheidungen zu Dacharbeiten an Wittlicher Schulen getroffen. Der Kreisausschuss hat der Vergabe von Arbeiten für eine Holzhackschnitzelheizung an der Berufsbildenden Schule (BBS) zugestimmt, obwohl die Kosten um 170 000 Euro höher als geplant ausfallen.

Wittlich. (mai) Im Einvernehmen mit den Kreisbeigeordneten hat Landrätin Beate Läsch-Weber zwei Eilentscheidungen getroffen, über die der Kreisausschuss nun informiert wurde. Zum einen geht es um Dachabdichtungsarbeiten am Cusanus-Gymnasium.Die Arbeiten sollten in den Sommerferien erfolgen. Da das Dach nun aber aktuell undicht war, soll der Schaden unverzüglich beseitigt werden. Nach einer öffentlichen Ausschreibung ging der Auftrag über rund 57 000 Euro an eine Firma aus Alf.Auch die Dacharbeiten an der Berufsbildenden Schule waren für den Sommer geplant. Dort soll es bei dem Termin bleiben. Dennoch war eine Eilentscheidung erforderlich, weil die Lieferzeit für das benötigte Dämmmaterial zwei Monate beträgt. Der Auftrag ging für rund 68 500 Euro an die gleiche Firma aus Alf.Zu weiteren Eilentscheidungen für Erweiterungs- und Sanierungs-Arbeiten an sechs kreiseigenen Schulen (Nikolaus-von-Kues-Gymnasium, Rosenbergschule und Berufsbildende Schule in Bernkastel-Kues, Cusanus-Gymnasium und Kurfürst-Balduin-Realschule in Wittlich und Sophie-Scholl-Realschule in Morbach) in den Sommerferien ließ sich die Landrätin vom Kreisausschuss ermächtigen. Sie sei "nicht glücklich" darüber, sagte sie, aber die Zeit dränge, wenn die Arbeiten in den Ferien erfolgen sollten. Nachdem einzelne Ausschussmitglieder klargestellt hatten, dass Eilentscheidungen die Ausnahme bleiben müssten, stimmte der Kreisausschuss der Ermächtigung einstimmig zu.Nach kurzer Diskussion stimmte der Ausschuss auch der Vergabe der Arbeiten für eine Holzhackschnitzelheizung an der BBS zu. Die Kosten für die Anlage waren mit 496 000 Euro im Haushalt eingeplant, tatsächlich betragen sie nun aber 670 000 Euro. Diese Fehleinschätzung hat der Landkreis der Transferstelle Bingen zu verdanken.Sie hatte in ihrem Gutachten von 2004 insbesondere die Kosten für den Späne-Silo deutlich zu niedrig eingestuft. Läsch-Weber sagte: "Ich bedauere die Fehlschätzung." Diese habe sicherlich Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeitsberechnung. Der Ausschuss entschied sich dennoch, bei seiner ursprünglichen Entscheidung für die Holzhackschnitzelheizung zu bleiben.Alfons Kuhnen, Pressesprecher der Kreisverwaltung, erklärte auf TV-Anfrage: "Eine andere Entscheidung war nicht möglich, denn ohne sachlichen Grund kann eine Vergabe nicht aufgehoben werden." Ein sachlicher Grund seien beispielsweise überzogene Preise. Doch die Preise seien nicht überzogen gewesen, die Kostenschätzung im Vorfeld sei falsch gewesen.Der Fehlbetrag von rund 170 000 Euro für die Holzhackschnitzelheizung wird aus dem Investitionsbudget der BBS für Brandschutzmaßnahmen und Einsparungen aus der Dachsanierung finanziert.

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