Kreis treibt Schulsanierung voran

Wittlich/Neumagen-Dhron · Die Realschule plus in Neumagen-Dhron könnte nächstes Jahr in den Genuss einer neuen Heizung kommen. Der Kreistag hat beschlossen fast 3,7 Millionen Euro in die Schulsanierung zu stecken. Das Geld stammt aus einem Förderprogramm und sollte zunächst in den Breitbandausbau fließen.

Wittlich/Neumagen-Dhron. Die Realschule plus in Neumagen-Dhron darf sich im kommenden Jahr auf einen Geldsegen freuen. Der Kreistag Bernkastel-Wittlich hat beschlossen, insgesamt 3,662 Millionen Euro in die Sanierung von Schulen zu investieren. Die Förderung stammt größtenteils vom Bund und geht auf das sogenannte Kommunalinvestitionsförderungsgesetz zurück. Insgesamt stellt der Bund 253 Millionen Euro für die rheinland-pfälzischen Kommunen zur Verfügung. Das Land stockt die Bundesförderung um weitere 31,6 Millionen Euro auf. Insgesamt können die Kommunen also auf etwas mehr als 284 Millionen Euro zurückgreifen.
Für den Landkreis Bernkastel-Wittlich bedeutet das anteilsmäßig eine Förderung von 3,662 Millionen Euro. Der Kreis plant einen Großteil des Geldes in die energetische Schulsanierung zu stecken. Landrat Gregor Eibes hat dabei die Realschule plus in Neumagen-Dhron im Blick: "Da wird sicher das meiste Geld weggehen", sagt er. Der Grund liege auf der Hand: "Die haben noch eine alte Fußbodenheizung - da muss dringend etwas getan werden."
Das findet auch bei SPD-Fraktionssprecherin Bettina Brück Anklang. Es sei richtig, das Geld in Schulprojekte zu stecken. "Wir müssen jetzt investieren, damit wir in Zukunft weniger für die Heizung zahlen müssen."
Dazu wäre es aber fast nicht gekommen. Die erste Idee sei gewesen, mit dem Geld die Breitbandversorgung im Landkreis zu verbessern, sagt Eibes. Das hatte aber einen entscheidenden Nachteil. Für den Ausbau der Breitbandversorgung gibt es mehrere Förderprogramme, die untereinander nicht immer kompatibel sind. Aktuell erhält der Kreis vom Land schon eine jährliche Förderung von bis zu sieben Millionen Euro für schnelles Internet. Den Betrag hätte man mit den 3,662 Millionen Euro vom Bund aufstocken können. Es gebe nun allerdings ein weiteres Förderprogramm auf Bundesebene, für das sich der Landkreis bewerben möchte. Über das Programm könnten bei einer erfolgreichen Bewerbung weitere zehn Millionen Euro in den Breitbandausbau fließen. Das Problem: Man darf nicht zwei Bundesprogramme gleichzeitig für eine Sache in Anspruch nehmen. Heißt konkret: Verwendet der Kreis die 3,66 Millionen Euro für den Breitbandausbau, sind sie für das Förderprogramm über bis zu zehn Millionen Euro aus dem Rennen.
Ein gewisses Risiko geht Eibes bei dem Fördermittelpoker aber ein: "Es kann natürlich sein, dass wir beim zweiten Bundesprogramm nicht zum Zuge kommen", sagt er und schiebt dann hinterher: "Es würde mir aber in der Seele wehtun, wenn wir es nicht versucht hätten."

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