Kreisel statt Ampeln

Seit Jahren setzen sich Stadträte, Verwaltung und auch im Stadtmarketingverein Engagierte für mehr Kreisverkehre in Wittlich ein. Manche sind gebaut: Zuletzt der an der L 141 und der "doppelte Bungert-Kreisel". Aus Mainz kommt jetzt die Zusage, weitere Projekte zu unterstützen.

 Weniger Unfälle, keine „Ampel-Staus“: Kreisel bieten Vorteile. Der neue Doppel-Kreisel wird jedoch auch zum „Rallye-Spiel“ missbraucht. Die Bremsspuren zeigen laut Polizei, wie nach Verlassen des kleinen Kreisels über die Gegenfahrbahn Richtung großer Kreisel der Fahrer seinen PKW querstellte, um in Richtung Lüxem zu fahren. TV-Foto: Werner Klein

Weniger Unfälle, keine „Ampel-Staus“: Kreisel bieten Vorteile. Der neue Doppel-Kreisel wird jedoch auch zum „Rallye-Spiel“ missbraucht. Die Bremsspuren zeigen laut Polizei, wie nach Verlassen des kleinen Kreisels über die Gegenfahrbahn Richtung großer Kreisel der Fahrer seinen PKW querstellte, um in Richtung Lüxem zu fahren. TV-Foto: Werner Klein

Wittlich/Mainz. Den Bau neuer Kreisverkehre an Wittlicher Verkehrsknotenpunkten hat das Verkehrsministerium zugesagt, das teilt jetzt der Wittlicher Landtagsabgeordnete Dieter Burgard mit, dem dazu eine aktuelle "positive Mitteilung" von Verkehrs-Staatssekretär Carsten Kühl vorliegt. Jetzt habe der Landesbetrieb Mobilität (LBM) den Auftrag, Möglichkeiten zu untersuchen, weitere Ampelanlagen in Wittlich abzubauen und Unfallschwerpunkte zu entschärfen. Konkret beginne in der zweiten Hälfte dieses Jahres der Bau des Kreisels in der Schlossstraße Höhe Hela-Baumarkt. Auch noch in diesem Jahr sollen die Arbeiten am Kreisel beim Aldi-Auslieferungslager an der L 53 neu, der Fortführung der Ortsumgehung Wengerohr, starten.Und die große Kreuzung L 52/Edisonstraße beim Autohaus Heister stehe im Bauprogramm 2009/2010, teilt der SPD-Landtagsabgeordnete mit. Er hat auch Neuigkeiten in Sachen "Schneck-Wunsch-Kreisel" (Gerberstraße/Feldstraße/Trierer Straße). Dazu war zuletzt im Zusammenhang mit einem Antrag der CDU mitgeteilt worden, dass (Stand: Dezember 2006) der Landesbetrieb, der damals noch Landesbetrieb Straßen und Verkehr hieß, nur einen kleinen Kreisverkehrsplatz (Mindestdurchmesser 26 Meter) als verkehrsgerechte Lösung ansehe, wofür allerdings ein Gebäude abgerissen werden müsste. Eine bessere Lösung an der "Schneck-Kreuzung", etwa ein Umbau zu einem Minikreisel, werde von Stadtverwaltung und Stadtrat seit dem Jahr 2000 gefordert, erinnert Dieter Burgard."Digitale Simulation für Schneck-Kreuzung"

Nun gebe es aus Mainz die Zusage, "dass kein Provisorium getestet" werde, sondern der Landesbetrieb Mobilität den Auftrag habe, "in einem ersten Schritt eine digitale Simulation zu erstellen". Dabei solle die Leistungsfähigkeit und zukünftige Verkehrsqualität untersucht werden. Fragen zu Fußgängerquerungen sollen im Vorfeld mit der Stadtverwaltung geklärt werden. Der Mainzer Staatssekretär, der nun den neuesten Stand zu Kreiselprojekten mitteilte, sei zum Jahresbeginn vor Ort gewesen und habe sich von Dieter Burgard und Bürgermeister Ralf Bußmer die Situation erläutern lassen. Neben der Kreisverkehrsanlage an der L 141 am Konversionsgebiet regelt in Wittlich auch an den früheren Kreuzungen B 49/K 23/Rudolf-Diesel-Straße/K 23/Friedrichstraße ein doppelter Kreisel den Verkehr. Jürgen Riemann, stellvertretender Dienststellenleiter der Polizeiinspektion Wittlich, informiert, dass es dort nun deutlich weniger Unfälle als bei den alten Kreuzungen gebe. Damals habe der Jahresdurchschnitt der Unfälle bei 35 bis 40 gelegen. Bislang zählte man dort erst drei oder vier. Jedoch hat die Polizei festgestellt, dass insbesondere des Nachts die Doppelkreisel von jungen Fahrern benutzt werden, um sich selbst oder anderen ihre fahrerischen Fähigkeit zu beweisen. "Die Doppelkreisel laden hierzu besonders ein. Wir werden diese Rallye-Spiele in den nächsten Tagen einmal beobachten", sagt Jürgen Riemann.

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