Löcher im Boden und in den Kassen

Die Arbeiten im Zuge des Ausbaus der L 141 liegen zwar im Zeitplan, Beschwerden gibt es seitens der Hetzerather Geschäftsleute trotzdem: Sie beklagen Umsatzeinbußen. Verzögerungen wegen des Streiks der Telekom-Mitarbeiter gab es entgegen einiger Befürchtungen bisher nicht.

Hetzerath. "Die Befürchtungen, die wir im Vorfeld hatten, sind eingetreten. Wir haben 30 bis 40 Prozent Umsatzeinbußen. Das tut richtig weh", sagt Helmut Wagner von der Hetzerather Aral-Tankstelle. Gemeinsam mit einigen anderen Geschäftsleuten hat er an der L 141 selbst gebastelte Schilder aufgestellt, die Vorbeifahrende darauf aufmerksam machen sollen, dass ihre Läden geöffnet sind - trotz Erdhügel und Bagger vor der Tür. Die Schilder würden schon helfen, Kunden trotz Umleitung nach Hetzerath zu locken. Aber eben nur bis zu einem bestimmten Grad: "Die Leute haben keine Zeit, große Umwege in Kauf zu nehmen. Das kann ich ihnen auch nicht übel nehmen. Aber wir machen uns schon Sorgen darüber, ob wir am Ende des Monats die Miete noch zahlen können."Bauzeit von neun auf sechs Monate reduziert

Noch schlimmer sieht die Situation bei Christine Hennig und ihrer Bäckerei aus: "Ich musste die Stunden meines Personals schon runterfahren, einen Angestellten aus der Backstube entlassen, und in den Sommerferien werde ich den Laden für vier Wochen schließen. Ich kann mir das einfach nicht mehr leisten." Sie lebte bisher vor allem von den Arbeitern, die morgens vorbeikamen, sich belegte Brötchen kauften und einen Kaffee bei ihr tranken. "Früher habe ich über 100 belegte Brötchen am Tag verkauft. Heute waren es ganze fünf." Nach eigenen Angaben ist ihr Umsatz um 50 bis 60 Prozent zurückgegangen; entsprechend drastisch fällt ihr Fazit nach rund sechs Wochen Bauzeit aus: "Früher hatte ich ein gut gehendes Geschäft. Das ist jetzt ruiniert." Aufgrund der Klagen der Geschäftsinhaber und Anwohner hatte der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Trier die angepeilte Bauzeit von neun auf sechs Monate reduziert. Bisher ist der Landesbetrieb zufrieden mit dem Fortschritt des Ausbaus: "Die Arbeiten liegen im Zeitplan", meldet Behördenleiterin Edeltrud Bayer. In der vergangenen Woche hatte es seitens der Ortsgemeinde Befürchtungen gegeben, dass sich die Arbeiten wegen des Streiks der Telekom-Beschäftigten verzögern könnten. Entwarnung dazu gibt es vom LBM: "Zwischen der Telekom und der bauausführenden Firma werden die betreffenden Arbeiten kurzfristig, gemäß dem Baufortschritt, koordiniert. Bis zum jetzigen Zeitpunkt kam es infolge des Streiks zu keinen Verzögerungen."Im Bereich der "Wittlicher Straße" sei der Gehweg auf der rechten Seite in Richtung Wittlich so gut wie fertig gestellt. Momentan wird die bituminöse Fahrbahnbefestigung abgefräst. In dieser Woche wird nun mit der Gehweg- und Bordsteinanlage auf der linken Seite begonnen, berichtet Edeltrud Bayer.Wasser- und Gashauptleitung sind fertig

Im gesperrten Bauabschnitt der "Hauptstraße" wurde die Herstellung der Wasser- und Gashauptleitung abgeschlossen. Diese Leitungen werden nun auf Dichtigkeit und Sauberkeit untersucht, anschließend wird mit der Herstellung der einzelnen Hausanschlüsse begonnen. In Kürze werden auch Versorgungskabel des RWE vom "Goldenen Ecken" durch den "Kaselbach" bis zur Station am Friedhof verlegt. Mitte bis Ende Juni wird dann mit den Straßen und Gehwegarbeiten in der Hauptstraße begonnen. Mehr Infos zum L 141-Ausbau im Internet unter www.og-hetzerath.de

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