Lernen mit Profil

Für herausragende Leistungen in Sachen Ausbildung ehrt die IHK Trier das Goodyear-Dunlop-Werk Wittlich. Dunlop ist für 2007 der erste "Ausgezeichnete Ausbildungsbetrieb" der IHK. Zudem wurde bekannt, dass weitere zehn Millionen Euro in den Standort Wittlich investiert werden.

 Heinz Kürten (Mitte) freut sich mit Markus Wachter (3. v. links) und den Ausbildern über die Auszeichnung durch Arne Rössel (3. v. rechts) und Marcus Kleefisch (2. v. links). TV-Foto: Sonja Sünnen

Heinz Kürten (Mitte) freut sich mit Markus Wachter (3. v. links) und den Ausbildern über die Auszeichnung durch Arne Rössel (3. v. rechts) und Marcus Kleefisch (2. v. links). TV-Foto: Sonja Sünnen

Wittlich. Das 1971 in Wittlich gegründete Reifen-Werk hat bislang über 250 junge Menschen aus der Region in technischen Berufen ausgebildet. Stimmten Verhalten und Leistung, so wurden die Ausgelernten übernommen und weiter- gebildet bis zu Führungspositionen. Dunlop habe, wie IHK-Hauptgeschäftsführer Arne Rössel sagt, vor über 30 Jahren als Industriebetrieb eine neue Ausbildungskultur ins Leben gerufen. Dunlop sei ein "Leuchtturmbetrieb", der junge Leute gewinne, fördere und halte und so die Qualität des Unternehmens durch Arbeitsplätze sichere. Unter den 920 Mitarbeitern sind derzeit 41 Azubis und 22 ehemalige Azubis, die sich zum Meister, Techniker oder Ingenieur weiter ausbilden. Im Werk selbst ist man stolz, dass die bislang über 250 Auszubildenden meist mit "bemerkenswerten Notendurchschnitten" auffallen. Aus gutem Nachwuchs werden gute Führungskräfte

Personalleiter Heinz Kürten, seit 1974 in Wittlich, sagte, die hohen Qualitäts- und Sicherheitsstandards bei der Produktion könne man nur erzielen und festigen, wenn man engagierte und qualifizierte Arbeitskräfte habe: "Deren Ausbildung und Förderung gilt unserer besonderes Augenmerk." Das gehöre zur Unternehmensstrategie. Damit sichere man auch ein gutes Reservoir für spätere Führungskräfte. Er verwies auf Markus Wachter, heute Werksleiter in Wittlich, der mit einer Ausbildung zum Elektroniker begonnen habe und ein Studium anschloss. Heinz Kürten, der sich auch seit rund zehn Jahren ehrenamtlich bei der IHK engagiert, appellierte an alle Unternehmen, sich zu öffnen. Dunlop habe durch Kooperationen mit Schulen oder Führungen gute Erfahrungen gemacht und sich ein gutes Ausbildungsimage geschaffen. Auch das sei Vermarktung. Er empfehle auch bei der Nachwuchssuche die Devise: "Man soll nicht erst wenn es geschneit hat, Winterreifen kaufen." Apropos Reifen: "Wir wollen von derzeit 2400 LKW-Reifen auf 2600 am Tag kommen. Dafür investieren wir 2007 und 2008 zehn Millionen Euro in eine Werkserweiterung", informierte Wachter. Meinung Die Fabrik, die Zukunft sichert Dunlop. Dunlop fällt immer, fragt man nach den wichtigsten Arbeitgebern der Stadt. Dass das Werk - auch angesichts der Übernahmen der Vergangenheit - in der Stadt ist und bleibt, ist nicht selbstverständlich. Auch wenn "Dunlop in Wittlich" eine Selbstverständlichkeit geworden ist. Gut zu hören, dass man weiter investiert. Und gut, dass die IHK das Werk auszeichnet. Personalchef Heinz Kürten freute sich darüber ebenso wie über den Umstand, dass Dunlop immer noch guten Nachwuchs finde, meist über "Mund-Propaganda". Die Investition in den Nachwuchs und dessen Förderung zahlt sich aus. Gute Mitarbeiter sind ein Kapital, um die Zukunft des Betriebs zu sichern. Auch Wittlich profitiert davon. s.suennen@volksfreund.deExtra Das Wittlicher Werk war seit 1971 unter englischer, ab 1985 unter japanischer und ist seit 1999 als Goodyear Dunlop unter amerikanischer Führung. Als markanteste Veränderung wird die 1998 erfolgte Umstellung auf 21 Schichten genannt, die einen voll kontinuierlichen Betrieb ermöglichte - mit 40-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich zur Standortsicherung, die laut Dunlop von Gewerkschaft und Betriebsrat mit getragen wurde. Der Konzern hat 90 Fabriken, davon sieben Standorte in Deutschland, und in Wittlich 920 Mitarbeiter.

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