Liergro und Speedy geht es gut

Die Dorfbewohner von Arenrath sorgen sich um zwei Pferde, die zunächst ohne Unterstand auf einer Weide standen. Ein Unterstand ist mittlerweile errichtet. Der Veterinär der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich bestätigt, dass es den Pferden gut geht.

Arenrath. In Arenrath rückten Pferdebesitzer ungewollt ins Licht der Öffentlichkeit. Auf Umwegen erreichte die TV-Redaktion die Information, dass in Arenrath zwei Pferde auf einer Weide, beziehungsweise einem Hang stünden, die keinen besonders guten Eindruck machten. Bei genauerem Hinsehen ist es aber eher der Hang, der keinen guten Eindruck macht. Kein Wunder sagt Ingrid van Deurzen, die Pferdebesitzerin, der viele Regen in den Wintermonaten und die ständige Belastung von 600 Kilogramm, da sehe jede Weide so aus. Sie habe Pferdekoppeln hier in der Umgebung gesehen, die weitaus schlimmer aussähen. Das Gerede im Ort können sie und ihr Mann nicht so recht nachvollziehen, es macht sie auch ein wenig traurig, schließlich wolle man doch nur in Ruhe und Frieden mit der Familie und den Tieren hier leben. Auf der anderen Seite zeige es aber auch, dass die Menschen aufmerksam seien, hinschauten und ein Herz für Tiere hätten. Sie hält es für wichtig, dass man nicht wegschaut, wenn es Tieren nicht gut geht. "Unseren Tieren geht es gut", sagt sie. Die holländische Familie, die schon seit 15 Jahren Pferde hat, zog erst im Juli 2007 nach Arenrath und kennt sich noch nicht so gut mit den deutschen Behörden aus. Sie erfuhren als erstes, dass man nicht einfach einen Stall auf die Weide bauen kann. So kam es, dass die Pferde erst einmal keinen Unterstand hatten. Da die Weide an der L 50 liegt, konnte jeder Vorbeifahrende die Pferde ohne Schutz vor Regen und Wind auf der Weide sehen. Ludwig Schmitz, der zurzeit den Bürgermeister vertritt, half der Familie schnell und unbürokratisch, einen Unterstand zu errichten. Er kann bestätigen, dass die Tiere gut genährt und gepflegt sind. Auch der zuständige Veterinär von der Kreisverwaltung, Christos Arvanitis, bestätigt, dass die Tiere gut versorgt sind. Der fehlende Unterstand sei der einzige Makel gewesen, aber der sei nun da und reiche völlig aus. Ingrid van Deurzen und ihr Mann, Rolf Weerts, suchen noch nach einer weiteren Koppel oder Unterstellmöglichkeit für die Pferde. Zudem führen ihre Ausritte sie mittlerweile auch durch den Ort, in der Hoffnung, dass sie, "die Neuen", als tierliebe Neubürger angenommen werden. EXTRA

Tiere im Winter: Besitzer von Rindern und Pferden, die ihre Tiere in der kalten Jahreszeit nicht nur stundenweise, sondern ständig auf einer Weide oder sonstigen Freifläche halten wollen, müssen dafür sorgen, dass die Tiere genügend Möglichkeit haben, sich vor Wind und Niederschlag zu schützen. Besonders geeignet ist ein unter Beachtung der Hauptwindrichtung auf mindestens zwei oder drei Seiten völlig geschlossener Unterstand, der so groß ist, dass alle Tiere bequem darin liegen können. Der Boden muss mit einer dicken trockenen Schicht Einstreu versehen sein, um die Bodenkühle abzuhalten. Unter Umständen kann der Zugang zu einer natürlichen Deckung, wie zum Beispiel ein dichtes Nadelwaldstück, einen Unterstand ersetzen. Da die Kälte den Energiebedarf der Tiere drastisch erhöht, muss regelmäßige gefüttert werden, ebenso muss ständig Trinkwasser da sein. Um Fälle aufzudecken, bei denen Tiere nicht artgerecht gehalten werden, sind die Amtstierärzte auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Hinweise an Christos Arvanitis, Telefon 06571/14-436, Fax 06571/940-075, E-Mail: christos.arvanitis@bernkastel-wittlich.de.

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