Magen-Darm-Virus auf dem Vormarsch

WITTLICH. (mai) Zurzeit treten im Landkreis Bernkastel-Wittlich vermehrt Magen-Darm-Erkrankungen auf. Laut Kreisverwaltung scheint die Infektion durch Noro-Viren von West nach Ost zu ziehen.

Durch Noro-Viren hervorgerufene Magen-Darm-Erkrankungen breiten sich im hiesigen Landkreis zur Zeit von West nach Ost aus. Wie die Kreisverwaltung meldete, sind bislang Kindergärten, Schulen und Seniorenheime insbesondere in den Verbandsgemeinden Wittlich-Land, Neumagen-Dhron und Bernkastel-Kues betroffen. Genaue Zahlen könne man nicht nennen, die Tendenz sei steigend, hieß es. Im Dezember hatte das Berliner Robert-Koch-Institut bereits vor einer Epidemie der Magen-Darm-Erkrankungen durch die bei Gemeinschaftseinrichtungen meldepflichtigen Viren gewarnt (der TV berichtete). Wie das Robert-Konch-Institut auf TV-Anfrage gestern mitteilte, ist die Zahl der gemeldeten Erkrankungen in der zweiten Dezemberhälfte deutschlandweit auf rund 4500 Fälle angestiegen. Dies entspreche dem Niveau von vor zwei und vier Jahren, als ausgeprägte Wellen der Krankheit das Land erfasst hätten. Neuere Daten gebe es nicht. In der Pfalz musste im Dezember eine Kindertagesstätte geschlossen werden, weil 50 Kinder und Erzieher erkrankt waren. Noro-Viren sind weltweit verbreitet und hoch ansteckend. Zu Krankheitshäufungen kommt es meist in den Wintermonaten. Die Übertragung der Noro-Viren erfolgt über Stuhl oder Erbrochenes, oft per Handkontakt. Auch mit dem Erreger verunreinigte Speisen und Getränke können die Erkrankung auslösen. Die Zeit zwischen Aufnahme des Erregers bis zum Auftreten der ersten Symptome ist kurz: zehn Stunden bis drei Tage. Die Beschwerden dauern zwölf Stunden bis drei Tagen an. Neben Durchfall und vor allem Erbrechen besteht häufig ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl mit Bauch-, Muskel- und Kopfschmerzen und Übelkeit. Nur die Symptome können behandelt werden. Laut Kreisverwaltung sollte der Wasserverlust durch das Trinken von ungesüßten Tees und Mineralwasser ausgeglichen werden. Heftiges Erbrechen könne durch Medikamente reduziert werden. Die Ansteckungsfähigkeit besteht während der Erkrankung und noch mindestens zwei, in Ausnahmefällen bis zu 14 Tagen nach Symptomfreiheit. Dies macht es erforderlich, auch nach der Erkrankung besonders auf die Hygiene zu achten. Die Kreisverwaltung rät zu häufigem Händewaschen, Verwendung von Flüssigseife satt Seifenstücken, personenbezogenen Handtüchern und die Einschränkung von Personenkontakten. Per Gesetz dürfen Kinder unter sechs Jahren, die an einer infektiösen Magen-Darm-Erkrankung leiden, keine Gemeinschaftseinrichtung besuchen. Erst 48 Stunden nach Abklingen der Symptome ist dies wieder erlaubt.

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